Plan Innovationsquartier
Prisma/Baumschlager Hutter Partners
Prisma/Baumschlager Hutter Partners
Wirtschaft

Bau des Innovationsquartiers könnte sich verzögern

Für das millionenschwere Investitionsprojekt auf dem Areal der Siemens-Niederlassung in Bregenz könnte es Verzögerungen geben. Wie die Wirtschaftspresseagentur (wpa) berichtet, haben die Gestaltungsbeiräte von Stadt und Land Bedenken, dass eines der drei Gebäude zu hoch sein könnte. Eine städtebauliche Studie aus der Schweiz soll bei der Entscheidung helfen.

Das vom Standort- und Projektentwickler PRISMA geplante Innovationsquartier Bregenz auf dem Areal der Vorarlberg-Niederlassung von Siemens hängt gegenwärtig mit unbekanntem Ausgang in der Luft. Wie die wpa nach eigenen Angaben „aus gut informierten Kreisen“ erfahren hat, spieße es sich vor allem an der geplanten Höhe und Baudichte des Siegerprojektes mit seinen drei Baukörpern mit unterschiedlichen Höhen. Im Fokus steht dabei das höchste der drei Gebäude, das vorne bei der Kreuzung auf dem derzeitigen Siemens-Parkplatz stehen würde.

Wettbewerb mit zehn geladenen Architekturbüros

Im März 2023 gab PRISMA nach Durchführung eines Wettbewerbes mit zehn geladenen Architekturbüros aus Österreich das eingereichte Projekt des Dornbirner Architekturbüros Baumschlager Hutter Partners als Sieger gekannt. Die Abstimmung in der teils international besetzten Jury fiel einstimmig aus.

Der Wettbewerb wurde in Abstimmung mit der Stadt Bregenz und der Architektenkammer ausgelobt. Bis heute gibt es laut wpa aber kein öffentlich verfügbares Bild des Siegerentwurfes und auch die geplante Höhe des höchsten Gebäudes ist demnach nicht bekannt. Dem Vernehmen nach bewege sich die Gebäudehöhe in der Dimension der beiden benachbarten Hochhäuser.

Prisma Innovationsquartier
PRISMA Unternehmensgruppe

Vorgesehene Höhe wird derzeit nicht öffentlich beziffert

Wie Bernhard Ölz, Vorstand der PRISMA Holding AG, im wpa-Gespräch erklärte, habe man sich bei dem Wettbewerb an die vorher mit der Stadt vereinbarten Vorgaben gehalten, auch was Baudichte und Höhe betreffe. Das gelte auch für das Siegerprojekt. Dass man bis heute die geplante Höhe des höchsten Gebäudes nicht öffentlich beziffere, begründet Ölz laut wpa damit, dass man darüber zuerst die Fachgremien von Stadt und Land entscheiden lassen wolle.

Auch im wpa-Gespräch nannte Ölz keine Höhe. Er sagte nur, dass das höchste Gebäude eine „markante“ Höhe habe. Allerdings sei es keine Vorgabe von PRISMA gewesen, möglichst hoch zu bauen. Dazu komme, dass mehrere der eingereichten Projekte sehr ähnliche Gebäudehöhen vorgesehen hätten. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass dieses Siegerprojekt die richtige Entscheidung war.“

Verkleinerter Entwurf

Da die Gebäudehöhe aber bereits in der Jury-Sitzung ein Thema gewesen sei, habe man Baumschlager Hutter Partners gebeten, das höchste Gebäude ein wenig zu redimensionieren. Mit diesem etwas verkleinerten Entwurf sei es im Mai 2023 in die Gestaltungsbeiräte von Stadt und Land gegangen. Dort befinde sich die Angelegenheit des voraussichtlich 60 Millionen Euro schweren Investitionsprojektes seither, sagt Ölz.

Landesgestaltungsbeirat will unabhängige Studie

Claudio Vit ist bei PRISMA der Projektleiter für das Innovationsquartier Bregenz. Er sagte laut wpa, dass der Gestaltungsbeirat der Stadt Bregenz mitgeteilt habe, dass eines der Gebäude zu hoch sei. Vom Gestaltungsbeirat des Landes sei die Information gekommen, dass man das Siegerprojekt anhand der vorliegenden Unterlagen in städtebaulicher Hinsicht nicht beurteilen könne.

Deshalb habe der Gestaltungsbeirat des Landes der Stadt Bregenz empfohlen, eine Studie zur städtebaulichen Gesamtbetrachtung bei entsprechenden Büros in Zürich in Auftrag zu geben. „Was hier der Stand der Dinge ist, wissen wir nicht, da wir in diesen Prozess nicht eingebunden sind“, wird Vit von der wpa zitiert.

Stadt Bregenz rechnet mit Vorliegen der Studie Ende 2023

Bei der Stadt Bregenz sagte Florian Bachmayr-Heyda von der Abteilung Stadtentwicklung laut wpa, dass man mit dem Land und den in Frage kommenden zwei Büros in Terminfindungsgesprächen sei. Bis wann eine Auftragsvergabe für die städtebauliche Studie erfolge, könne man derzeit nicht sagen. Es sei jedenfalls das Ziel der Stadt, dass die Ergebnisse der Studie bis Ende 2023 vorliegen.

Geplanter Baubeginn im Sommer 2024 ist offen

Darauf angesprochen, ob der Zeitplan mit Baubeginn Sommer 2024 und Umzug von Siemens in das neue Gebäude im Sommer 2026 damit noch zu halten sei, sagte Projektleiter Vit der wpa, dass dies in erster Linie davon abhänge, bis wann die Studie zu welchem Ergebnis komme. „Das ist ja alles ergebnisoffen und danach müssen erst einmal die Gestaltungsbeiräte ihre Entscheidung treffen.“

Damit hat PRISMA aber noch lange keinen Baubescheid in der Hand, da das Bauverfahren noch bevorsteht. Denn bevor PRISMA keine Rechtssicherheit für das vorliegende Gesamtprojekt habe, könne man nicht in die Detailplanungen für die Baueingabe gehen, sagte Vit.

Siemens will im Juli 2026 einziehen

PRISMA ist Eigentümerin der rund 5.500 Quadratmeter großen Liegenschaft in Bregenz, da der Projektentwickler die Grundstücke der ehemaligen BP-Tankstelle und von Siemens gekauft hat. Das geplante Siemens-Gebäude wird langfristig von Siemens angemietet, die beiden anderen Gebäude bekommen andere Mieter und Nutzungen.