Erzbischof Haas
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Religion

Erzbischof Haas muss Rücktritt anbieten

Der Erzbischof von Vaduz Wolfgang Haas wird am 7. August 75 Jahre alt und muss dann dem Papst traditioneller Weise seinen Rücktritt anbieten. Sowohl Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein als auch Regierungschef Daniel Risch sprechen sich gegen eine Verlängerung aus.

Haas ist seit dem Jahr 1997 Erzbischof von Vaduz. Die Erzdiözese Vaduz mit zehn Pfarreien wurde eigens für ihn geschaffen. Er hat in den vergangenen Jahren erzkonservative Priester um sich geschart. Einige Liechtensteiner Eltern haben deswegen ihre Kinder nicht im Fürstentum, sondern im Kloster Mehrerau in Bregenz firmen lassen.

Kurz nach seiner Bestellung hat sich im Fürstentum Liechtenstein als Gegenpol der Verein für eine offene Kirche gebildet. „Erzbischof Haas will ein bisschen das Rad der Zeit zurückdrehen und tut sich schwer mit den Reformen des zweiten Vatikanischen Konzils“, sagt Klaus Biedermann vom Verein. Zudem tue sich der Bischof auch mit dem Engagement der Laien in den Gremien schwer.

Bischof Haas wird 75

Am Montag wird Erzbischof Wolfgang Haas 75 und muss dem Papst traditionsgemäß den Amtsverzicht anbieten. Nach Abwägung aller Umstände entscheidet Papst Franziskus, ob er den Rücktritt annimmt.

Erbprinz wünscht sich einen Brückenbauer

Sowohl die Regierung als auch das Fürstenhaus sprechen sich für einen personellen Wechsel und gegen eine Verlängerung von Haas aus. Man müsse mehr auf die Leute zugehen, so Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, der sich in einen Brückenbauer in der Katholischen Kirche wünscht.

Die Entscheidung des Papstes kann sich über Monate hinziehen. Regierung und Fürstenhaus wollen das Erzbistum Vaduz beibehalten. Vor Haas war es Teil der Diözese Chur.