Hier kam der Felsbrocken herunger
ORF Vorarlberg
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Chronik

Lünersee: Sprengungen sollen Zufahrt wieder sicher machen

Großes Glück hatte eine 61-Autolenkerin am Freitag, als ihr Auto auf einer Bergstraße von einem Felsen getroffen wurde. Während die Autoinsassen mit einem Schock davonkamen, bleibt die Schattenlagantstraße gesperrt. Mehrere Sprengungen sollen nun die Zufahrt zum Lünersee wieder sicher machen.

Bei einem Felssturz im Bezirk Bludenz wurde am Freitag auf der Schattenlagantstraße (L82) der Pkw einer 61-Jährigen getroffen. Das Fahrzeug wurde laut Polizei auf der Fahrerseite stark beschädigt, die Frau blieb jedoch wie ihre 60-jährige Begleiterin auf dem Beifahrersitz unverletzt. Weil weitere Steinschläge abgingen, wurde die L82 zwischen Brand und dem in Vandans gelegenen Lünersee umgehend gesperrt.

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Dieser Steinbrocken erwischte das Auto
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Dieser Felsbrocken traf das Auto
Hier kam der Felsbrocken herunger
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Am Berg sind noch Felsen in Omnibusgröße
Straße zum Lünersee
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Zufahrt zum Lünersee soll mit Sprengungen wieder sicher gemacht werden

Glücklicherweise traf der Stein den hinteren Bereich des Autos, sodass die Insassen unverletzt blieben. „Die Fahrerin hatte großes Glück, das ist wie ein Lotto-Sechser“, sagte Roland Schallert, Betriebsleiter Lünerseebahn. „Da kommt alle fünf Jahre vielleicht einmal ein Stein herunter und die waren zur falschen Zeit, am falschen Ort, haben aber ein Riesenglück gehabt.“

Gefährliche Felsen werden abgesprengt

Der Vorfall war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte. Es befinden sich noch Gesteinsblöcke von bis zu 60 Kubikmetern, etwa so groß wie ein Omnibus, in der Region. In den kommenden Tagen sollen Spezialisten weitere gefährliche Brocken absprengen. „Wir hoffen, dass das gelingt, wir sind natürlich total wetterabhängig“, sagte Schallert gegenüber dem ORF Vorarlberg. Denn sollte das Wetter nicht passen, könne man die Leute nicht nach oben fliegen. Plan B wäre, die Straße mit einem Damm abzusichern.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Klimaerwärmung trägt dazu bei, dass sich solche Ereignisse häufen. „Wir merken das, die Temperaturen werden immer höher, auch auf 2.000 Meter“, sagte ein Experte. „Das ist ein Eis-Schotter-Steingemisch, das taut langsam auf, dann kommt der Regen dazu, die Gewitter werden immer stärker, das mischt sich, vermischt sich und irgendwann stürzt das da runter.“

Straße bleibt mindestens zwei Wochen gesperrt

Die Straße bleibt vorerst für mindestens zwei Wochen gesperrt, was vor allem für die lokale Wirtschaft, insbesondere für die Hütten in der Region, ein Problem darstellt.

Lünerseebahn bleibt trotzdem erreichbar

Die Talstation der Lünerseebahn sei trotz der Sperre für alle Bergbegeisterten erreichbar. Die öffentlichen Verkehrsmittel verkehrten weiterhin bis zum sicheren Bereich vor dem Schuttkegel. Von dort sei die Bahn über einen rund 20-minütigen Fußmarsch auf einem gesicherten Waldweg erreichbar.

Sperre nach Felssturz

Nach dem Felssturz am Freitag bleibt die Straße zwischen Brand und dem Lünersee gesperrt. Es drohen weitere Felsbrocken hinunter zu stürzen. Diese sollen jetzt gezielt gesprengt werden.