Besichtigung Pumpspeicherkraftwerk Obervermuntwerk II mit Kommissar Hahn in Partenen
vlk/Bernd Hofmeister
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Politik

Wallner wirbt bei EU-Kommissar Hahn für Wasserkraft

Mit dem Lünersee-Werk 2 haben die illwerke/vkw große Pläne. Das Mega-Pumpspeicher-Kraftwerk soll in den nächsten 15 Jahren gebaut werden. Aber Wasserkraft und Pumpspeicher bekommen in der EU kaum Aufmerksamkeit. Das will das Land ändern und hat deswegen EU-Kommissar Johannes Hahn gezeigt, wie wichtig solche Werke für die Energiewende sind.

Unterhalb vom Vermuntstausee wurde EU-Kommissar Johannes Hahn ins neueste Pumpspeicherwerk Vorarlbergs geführt. Hier wurde präsentiert, was Pumpspeicherwerke können: Das Wasser kann je nach Stromüberschuss auch wieder nach oben gepumpt werden. Die Vorarlberger haben konkrete Vorstellungen und Wünsche, man ist überzeugt, mit der Stromerzeugung dieser Werke bei der Energiesicherheit Europas mitzuhelfen.

EU-Kommissar Hahn präsentiert Pumpspeicherwerk

Die Illwerke-VKW Gruppe hat mit dem Mega-Pumpspeicherkraftwerk Lünersseewerk II große Pläne, dieses soll bis 2038 verwirklicht werden. Allerdings dauert das eigentlich zu lange und das Thema Wasserkraft und Pumpspeicherkraftwerke hat in der EU zu wenig Aufmerksamkeit. Deshalb hat am Freitag EU-Kommissar Johannes Hahn ein solches Pumpspeicherwerk präsentiert.

Wallner fordert kürzere UVP-Verfahren

Dazu braucht es aber Erleichterungen. Ein Punkt: die Verfahren müssen kürzer werden, fordert Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Projektlaufzeiten von acht bis zehn Jahren seien zu lange: „Die Energiewende hat keine Zeit, es muss einfach rascher gehen. Und wir haben Verfahrenszeiten von ungefähr fünf Jahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung und fünf Jahre Bauzeit. Die Bauzeit kann man nur sehr wenig verkürzen, aber die Verfahren gehen zu lange. Ich habe immer gesagt: von fünf Jahren zurück auf höchstens zwei Jahre. Das wäre der richtige Schritt. Da braucht man europäische Gesetzgebung und Unterstützung dazu, aber auch österreichische.“

Besichtigung Pumpspeicherkraftwerk Obervermuntwerk II mit Kommissar Hahn in Partenen
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Hahn: Energienetz in Europa neu aufstellen

Die Wasserkraft spielt in der EU eine untergeordnete Rolle – und Pumpspeicherkraftwerke sind noch die großen Unbekannten, weil es sie nur in wenigen Teilen Europas gibt. Dabei sind sie wichtig für die Energiewende, da sind sich heute alle einig, bestätigt der EU-Kommissar: „Wir bemühen uns auf europäischer Ebene, aber viele dieser Verfahren sind nationale Zuständigkeit. Es gibt aber auch das Bekenntnis der nationalen Behörden, sich hier auch zu engagieren. Denn in der Tat sind die Genehmigungsverfahren ein Problem, auch wenn es darum geht, neue Netzwerke, neue Trassen zu genehmigen. Wir müssen ja das Energienetz in Europa neu aufstellen, ausrichten auf die Notwendigkeiten: Dezentral generierte Energie durch erneuerbare Energie.“

Einzige Großtechnologie zur Energiespeicherung

Das nächste große Projekt der illwerke/vkw-Gruppe ist das Lünerseewerk II, hier hat man mit Vorarbeiten begonnen. Entstehen soll das größte Pumpspeicherwerk Österreichs, damit würde der Vorarlberger Energieversorger in einer anderen wirtschaftlichen Liga spielen, erklärt illwerke/vkw-Vorstand Christof Germann: „Die Pumpspeicherkraftwerke sind die einzige Großtechnologie, die im Moment verfügbar ist für die Speicherung von Energie. Energiewende verlangt nicht nur den Bau von Photovoltaik und Wind, sondern verlangt auch den Bau von Speichern und Leitungen.“

Im Herbst wollen Landeshauptmann Wallner und die illwerke/vkw-Chefs in Brüssel vorsprechen, mit dem Ziel,den Ausbau der Wasserkraft in Europa voranzutreiben.