Das Problem in Vorarlberg sei, dass die Hürden für einen Wolf-Abschuss sehr hoch seien, so Gantner. Eng gefasste Kriterien würden die dazu benötigten Verfahren enorm aufwändig gestalten. So können Bescheide – wie der Abschussbescheid – vor Gericht angefochten werden, dass würde die Vorgehensweise bei Problemwölfen deutlich in die Länge ziehen.
Gantner will nun, dass man die Abschussregeln in Tirol als Vorbild nimmt, dort seien die Hürden wesentlich niedriger und ein Abschuss dadurch schneller möglich. Für ihn ist das der einzige Weg, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Tiroler Abschussverordnung europarechtswidrig?
In Tirol sei mit einer Verordnung genau geregelt, wann ein Wolf geschossen werden darf. So sei dies beispielsweise der Fall, wenn er mehrere Weidetiere attackiert. Auch wenn es sich dabei nur um einen einzelnen Angriff handelt, bei dem mindestens fünf Schafe oder Ziegen getötet werden, sei ein Abschuss möglich, erklärt Gantner. Durch die Verordnung seien keine Einsprüche möglich. Die Regelung ist allerdings umstritten. Juristen befürchten, dass sie europarechtswidrig sein könnte.
Landes-Wildbiologe befürchtet weitere Wolfsrisse
Laut dem Landes-Wildbiologen Hubert Schatz wurden Mitte Juli auf einer Alpe im Silbertal mehrere Hausziegen von einem Wolf gerissen. Anhand des Rissbildes sei erkennbar, dass die Ziegen tatsächlich von einem Wolf getötet worden sind, erklärt Schatz. Es wurden Proben entnommen, mit denen die Wolfsrisse nun bestätigt werden sollen. Zuvor war es bereits auch zu Wolfsrissen an Rot- und Rehwild im Bezirk Bludenz gekommen.
Schatz befürchtet zudem weitere Wolfsrisse, da die Raubtiere im Silbertal mit den dort befindlichen Nutz- und Wildtieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot fänden – mehr dazu in: Wolfsrisse im Silbertal – Abschuss gefordert.