Das Kunsthaus Bregenz (KUB) widmet seine Sommerausstellung Armitage, einem der großen malerischen Erzählerinnen und Erzähler der Gegenwart. Seine Werke werden von 15. Juli bis 29. Oktober in Bregenz ausgestellt.
Werke von Michael Armitage
Die Ausstellung verteilt sich auf drei Stockwerke und umfasst 15 Skizzen und 17 farbenprächtige Ölgemälde von Armitage. Der Künstler nutzt vernähtes Lubugo-Rindentuch als Malgrund, was seinen Bildern reliefartige Narben und Male verleiht. Armitage setzt aktuelle afrikanische Sujets in Erdtönen und Neonfarben mit europäischen Kunsttechniken um und spielt dabei auf große Meister wie Goya, Degas und Gauguin an. Seine Werke spiegeln den kolonialen Blick westlicher Betrachter auf afrikanische Gesellschaften, Mythen, Geschichte und Gegenwart wider.
Politik und Gesellschaft im Fokus
Im ersten Obergeschoß der Ausstellung steht die Beziehung politischer Führer zu ihren Anhängerinnen im Zentrum. Armitage zeigt in seinen Werken große Träume und Erwartungen, die aus dem Elend und dem Lebensalltag aufsteigen. Im zweiten Obergeschoß widmet er sich den Frauen und stellt die mythische Erhöhung von Frauen der Dämonisierung gegenüber. Im dritten Obergeschoß thematisiert er den Umgang des Menschen mit seinesgleichen, Tieren und der Natur aus postkolonialem Blickwinkel.
Erste umfassende Präsentation in Österreich
Die Ausstellung im Kunsthaus Bregenz ist die erste umfassende Präsentation des 1984 in Nairobi geborenen Künstlers in Österreich. KUB-Direktor Thomas D. Trummer lobte die „Historienbilder der Gegenwart“ von Armitage, die die Aufmerksamkeit des Betrachters bzw. der Betrachterin ganz zu absorbieren vermögen. „Die Bilder werden für mich jeden Tag besser“, betonte er. Armitage ist es ein großes Anliegen, die zeitgenössische Kunst Ostafrikas zu fördern, dazu baut er derzeit das 2020 gegründete Nairobi Contemporary Art Institute auf.
Sommerausstellung im Kunsthaus Bregenz
Die Sommerausstellung im Kunsthaus Bregenz ist dem britisch-kenianischen Künstler Michael Armitage gewidmet. Seine großformatigen, sozialkritischen Werke verbinden europäische und afrikanische Kunstgeschichte mit der heutigen Realität.