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Nach Umsatzrekorden: Blum verbucht Rückgang

Die Beschlägehersteller-Gruppe Julius Blum GmbH – Vorarlbergs größter Arbeitgeber – hat im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatzrückgang von zwölf Prozent hinnehmen müssen. Trotz „herausfordernden Zeiten“ seien die Zahlen aber „immer noch auf einem sehr hohen Niveau“, so Geschäftsführer Philipp Blum.

Das Geschäftsvolumen sank um 317 Mio. Euro bzw. zwölf Prozent auf 2,324 Mrd. Euro (2021/22: 2,643 Mrd.). Geschäftsführer Philipp Blum sprach bei der Vorstellung der Geschäftszahlen von „Gegenwind“ und „herausfordernden Zeiten“. Zur Ertragssituation macht das Unternehmen keine Angaben.

Vorausgegangener „Peak“ war außergewöhnlich

Blum nannte bei der jährlichen Pressekonferenz am Donnerstag die hohe Inflation, die steigenden Kosten und Zinsen, Verunsicherung bei den Konsumenten aber auch die zur Corona-Zeit „vorgezogene Nachfrage“ als Gründe für den Rückgang. Ebenso hätten der Lieferstopp nach Russland und die Coronavirus-Politik in China dem Unternehmen zu schaffen gemacht.

Blum bemühte sich jedoch auch um eine Einordnung der aktuellen Umsatz-Zahl: „Wir sind immer noch auf einem sehr hohen Niveau.“ Der „Peak“ im Geschäftsjahr 2021/22 sei außergewöhnlich gewesen, so der Geschäftsführer.

Nach Umsatzrekorden: Blum verbucht Rückgang

Die Beschlägehersteller-Gruppe Julius Blum GmbH – Vorarlbergs größter Arbeitgeber – hat im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatzrückgang von zwölf Prozent hinnehmen müssen. Trotz „herausfordernden Zeiten“ seien die Zahlen aber „immer noch auf einem sehr hohen Niveau“, so Geschäftsführer Philipp Blum.

Leichte Zuwächse in den USA

„Die Umsatzrückgänge sind herausfordernd und werden es bleiben“, so Blum weiter. 45 Prozent der Umsätze des zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahres wurden in der EU erwirtschaftet, 15 Prozent in den USA. Während man in Europa einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet habe, sei man in den USA leicht gewachsen. Dort seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen offenbar robuster als aktuell in Europa, so Blum. In Asien bzw. im Pazifikraum fiel China als negativer Ausreißer auf. Dort zeige die exztrem restriktive Coronaviruspolitik deutliche wirtschaftliche Folgen.

Martin und Philipp Blum
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Martin und Philipp Blum bei der Bilanz-Pressekonferenz

Lieferketten weitgehend stabilisiert

Co-Geschäftsführer Martin Blum führte aus, dass das Unternehmen nicht nur mit geringeren Umsätzen, sondern auch mit hohen Rohstoffpreisen und stark steigenden Personalkosten konfrontiert sei. Die Rohstoffpreise seien zwar gesunken, würden aber weit über dem Vor-Pandemie-Niveau liegen. Zumindest hätten sich die Lieferketten weitestgehend stabilisiert.

Man habe auf das Instrument der Kurzarbeit verzichtet und setze unter anderem auf die Reduktion von Überstunden. In vielen Bereichen habe man keine neuen Mitarbeiter eingestellt und Abgänge nicht nachbesetzt. So wurde der Mitarbeiterstand der Gruppe im Geschäftsjahr 2022/23 auf 9.330 Personen (Vorjahr: 9.422) verringert. In Vorarlberg sind 6.813 Personen (Vorjahr: 6.981) beim Unternehmen beschäftigt.

Investitionen von rund 390 Mio. Euro

Die Blum-Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Martin Blum 390 Mio. Euro (Vorjahr: 339 Mio.), davon 255 Mio. Euro in Vorarlberg. Acht Werke stehen in Vorarlberg, darüber hinaus werden auch in den USA, Brasilien, Polen und in China – wo im März nach dreijähriger Bauzeit ein Werk in Shanghai eröffnet wurde – Teile hergestellt.

Im Osten Österreichs soll in den nächsten Jahren ein weiterer Fertigungsstandort entstehen, die entsprechenden Evaluierungen laufen. In Vorarlberg werden bis Ende 2025 über 52.000 Quadratmeter Produktionsfläche und mehr als 16.000 Lagerplätze dazukommen. Insgesamt ist Blum in über 120 Ländern aktiv, es werden 32 Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen betrieben.

Blum Produktion innen
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Blum-Produktion

Geschäftsleitung wurde erweitert

Wie Philipp und Martin Blum weiters erläuterten wurde die Geschäftsleitung des Unternehmens per 1. Juli 2023 um drei Personen erweitert. Neben den beiden Blum-Cousins und Gerhard Humpeler gehören nun auch Wolfgang Heinzle, Alexander Roloff und Klaus Wendel der Geschäftsleitung an.

Es handle sich um „langjährige Mitarbeiter und bewährte Führungskräfte“. Philipp und Martin Blum begründeten die Entscheidung mit der zunehmenden Größe und Komplexität sowie dem Wachstumspotenzial des Unternehmens.

Ausblick: Kein schnelles Wachstum erwartet

Im Hinblick auf das laufende Geschäftsjahr sagte Philipp Blum: „Wenn wir den gleichen Umsatz wie zuletzt erreichen, müssen wir zufrieden sein.“ Vieles hänge von der Entwicklung in China ab. Man gehe im Unternehmen nicht von einem schnellen Wachstum aus und man werde einen entsprechend langen Atem brauchen, bis sich die Märkte wieder stabilisieren.