Seit Monaten kursiert nicht nur in Vorarlbergs Wirtschafts- und Politikkreisen die Frage, wo Jürgen Kessler (Jg. 1975), der frühere Direktor des Wirtschaftsbundes Vorarlberg, zukünftig beruflich wohl tätig sein wird. Jetzt gibt es darauf eine erste Antwort: Jürgen Kessler arbeitet jedenfalls gegenwärtig in der Getränkebranche.
Der Ex-Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler und der ehemalige Wirtschaftsbund-Obmann und WKV-Präsident Hans Peter Metzler hatten im Frühjahr 2022 im Zuge der Inseratenaffäre rund um die WB-Zeitung „Vorarlberger Wirtschaft“ ihre Funktionen zurückgelegt.
Denn der frühere WB-Direktor stellte sich vergangene Woche beim Exporttag der Wirtschaftskammer Vorarlberg in Feldkirch gleich mehreren Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Manager des Lebensmittel- und Genussartikelherstellers furore mit Hauptsitz in Götzis vor.
Nicht furore, sondern Alpdrinks
Das Unternehmen furore GmbH gehört mehrheitlich dem geschäftsführenden Gesellschafter Christian Greber. Greber erklärte auf wpa-Anfrage, dass es zwar richtig sei, dass Jürgen Kessler für sein Unternehmen arbeite. Allerdings gehe es nicht um die furore GmbH, sondern um die Schwestergesellschaft Alpdrinks GmbH mit gleichem Firmensitz in Götzis, an der Geschäftsführer Christian Greber mit Abstand die meisten Anteile, allerdings nicht die Mehrheit der Anteile hält.
„Jürgen Kessler arbeitet für Alpdrinks als Management Partner ohne feste Anstellung, sondern auf erfolgsabhängiger Basis als Konsulent. Seine Aufgabe ist es, im internationalen Geschäft Vertriebspartner für Alpdrinks zu finden.“ Das Engagement habe erst kürzlich gestartet.
Märkte in Asien und im arabischen Raum
Ins Auge fassen soll Kessler gemäß Vereinbarung insbesondere Länder im asiatischen und arabischen Raum, sagte Greber. Denn dort wolle Alpdrinks zukünftig mit seinem neu auf den Markt gebrachten alkoholfreien Schaumwein namens „Alpen Rosé“ reüssieren. Das Getränkeangebot werde demnächst um ein alkoholfreies Weinsortiment erweitert.
Die Weine kauft Alpdrinks bei Weinbauern in Österreich zu und lässt sie in Deutschland entalkoholisieren und zum Beispiel zu Schaumwein weiterverarbeiten. „Da das Angebot alkoholfrei ist, gehen wir in diesen Ländern mit unseren hochwertigen Getränken von guten Marktchancen aus.“ Diese Märkte werde Jürgen Kessler bearbeiten, so Greber.
Ehemaliger WKV-Präsident bei Alpdrinks beteiligt
Da die Produktion der Getränke bei Alpdrinks zu Partnern ausgelagert ist, beschäftigt das Unternehmen nur zwei Mitarbeiter. Die größere Schwestergesellschaft furore GmbH kommt unterdessen auf zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei beiden Unternehmen ist übrigens auch der ehemalige WKV-Präsident Hans Peter Metzler beteiligt und zwar bei furore mit 20 Prozent und bei der Alpdrinks GmbH mit sieben Prozent.