Radfahrende entlang des Rheins
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Verkehr

Schweiz finanziert Radprojekte in Vorarlberg mit

Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) informierte am Montag mit dem Gemeindepräsident von St. Margrethen in der Schweiz, Reto Friedauer über grenzüberschreitende Verbesserungen der Rad-Infrastruktur. Dabei werden auch Projekte auf Vorarlberger Boden von der Schweiz mitfinanziert.

„Mittlerweile haben alle Beteiligten verstanden, dass wir den Bau von Radbrücken, Radwegen, Fahrrad- und Fußgeherunterführungen oder sicheren Fahrradkreuzungen in größeren Dimensionen sehen müssen und dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit das Angebot entscheidend verbessert", erklärte Zadra am Montag. Insofern erscheine es nur folgerichtig, dass die Schweiz nun auch Infrastrukturprojekte auf Vorarlberger Boden mitfinanziert.

Im Rheintal hat der Schweizer Bund für den Zeitraum 2024–2028 Beiträge in Höhe von 23,6 Millionen Franken bei einem Investitionsvolumen von 82 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Die formelle Genehmigung durch den Ständerat ist noch ausständig und wird für Herbst erwartet.

Visualisierung der neuen Rheinbrücke Au-Lustenau
VLK / Studio Giorgio Masotti
Eine Visualisierunge der Rheinbrücke Au-Lustenau

Rheinbrücke Au-Lustenau

„Der Schwerpunkt liegt in der Verbesserung der Bedingungen für den Fuß- und Veloverkehr“, erläutert Reto Friedauer, Gemeindepräsident von St. Margrethen auf der schweizer Seite des Rheins. „Als eine der Schlüsselmaßnahmen wurde daher die neue Rheinbrücke Au¬–Lustenau definiert, die ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr dient und welche die Durchlässigkeit des Rheins für diese Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen deutlich verbessert. Der Schweizer Anteil an den Kosten für die Errichtung dieser Brücke beträgt 2,36 Millionen Franken, das sind 30 Prozent der angenommenen Gesamtkosten von 7,86 Millionen Franken.“

Ausbau der Radinfrastruktur

Fahrradfahren ist in Vorarlberg bekanntermaßen besonders beliebt. Das soll künftig auch besser grenzüberschreitend möglich sein. Mit dem Ausbau des Radnetzes im Rheintal soll eine Überfahrt in die Schweiz einfach möglich sein.

Zahlreiche weitere Projekte

Abgesehen von diesem grenzüberschreitenden Großvorhaben beteiligt sich die Schweiz an zahlreichen kleineren und größeren Projekten zur Verbesserung des Radverkehrs auf Vorarlberger Boden. „Sowohl das Land Vorarlberg als auch einzelne Vorarlberger Gemeinden haben hier Projekte eingereicht“, verdeutlicht Zadra.

„So spannt sich der geografische Bogen von einer Radbrücke über die L190 beim Bahnhof Feldkirch-Altenstadt bis hin zu einer radfreundlichen Straßenumgestaltung im Bereich des Zollamtes Gaißau.“ Die Gesamtsumme dieser Projekte beträgt rund 20 Millionen Schweizer Franken. Man könne davon auszugehen, dass der Schweizer Finanzierungsanteil zwischen 25 und 30 Prozent der Gesamtkosten betragen wird.

Im Bild von links: Der Vorarlberger Mobilitätslandesrat Daniel Zadra  (Grüne) und der St. Margrethener Gemeindepräsident Reto Friedauer
VLK / Amanda Dizdarevic
Landesrat Daniel Zadra (links im Bild) und der St. Margrethener Gemeindepräsident Reto Friedauer am Montag

Ab Anfang 2024 können die konkreten Projektarbeiten in Angriff genommen werden, 2028 sollten sie beendet sein.

Österreichischer Radgipfel

Der 14. Österreichische Radgipfel findet 2023 im September in Hohenems/Vorarlberg statt. Diese jährliche Fachkonferenz zum Thema Radverkehr dient dem Austausch aktueller Entwicklungen und Forschungsergebnisse, der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch. Heuer stehe der Radgipfel ganz im Zeichen des grenzüberschreitenden Radverkehrs, hieß es am Montag.

So wurde Ende 2015 das Projekt „Velotal-Rheintal“ zur Förderung des Radverkehrs im St. Galler und Vorarlberger Rheintal initiiert. Projektpartner sind der Verein St. Galler Rheintal, der Kanton St. Gallen und das Land Vorarlberg, welche zusammen mit 23 Gemeinden Mitglied des Vereins Agglomeration Rheintal sind. Dieses Projekt soll beim Radgipfel prominent platziert und präsentiert werden. „Velotal Rheintal“ will auf das bereits bestehende Radwege-Netz hinweisen und dieses künftig verbessern und ausbauen.