wko, wkv, Wirtschaftskammer, Exporttag, Vorarlberg
Wirtschaftkammer Vorarlberg, Lisa Mathis
Wirtschaftkammer Vorarlberg, Lisa Mathis
Wirtschaft

Wie Vorarlberger Unternehmen neue Märkte finden

Wirtschaftsdelegierte aus 27 Ländern informierten am Montag über 100 am Export interessierte Unternehmen aus Vorarlberg über ihre Chancen auf den Weltmärkten. Diese Veranstaltung der Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) fand bereits zum achten Mal statt, um Exportwissen aus erster Hand zu vermitteln.

Vorarlbergs Wirtschaft ist stark am Export orientiert. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet, liefert kein anderes Bundesland in Österreich so viele Waren ins Ausland, wie Vorarlberg. Die Erzeugnisse gehen in über 220 Länder weltweit. Über Chancen und Voraussetzungen informierten die 27 Wirtschaftsdelegierten aus allen Kontinenten der Erde am Montag im Montfortsaal.

Sie sind Ansprechpartner für Unternehmen bei der Expansion in andere Länder, erklärt WKV-Präsident Wilfried Hopfner: „Es ist auch wichtig, dass man dort die Sprache in diesen Ländern spricht. Es ist auch wichtig, dass man die Mentalität in diesen Ländern kennt – insbesondere in den außereuropäischen Ländern, wo doch vieles ganz anders funktioniert, auch Wirtschaft anders funktioniert.“

Exporttag der Wirtschaftskammer

Kein anderes Bundeland in Österreich liefert so viele Waren ins Ausland wie Vorarlberg. Beim Exporttag der Wirtschaftskammer haben sich Firmenvertreter dazu beraten lassen.

Alle 20 Minuten ein anderes Land

Im 20-Minuten-Rhythmus konnten Firmenvertreter Termine buchen, um ihre Fragen mit den Wirtschaftsexperten zu klären: Wie könnten neue Leuchten-Ideen zum Exportschlager werden? Oder: Wie könnte man mit biologischen Reinigungsmitteln aus Vorarlberg in anderen Ländern punkten?

„Grundsätzlich geht’s einmal darum: Wie ist die Situation vor Ort“, sagt Marion Reichart, Geschäftsführerin von Uni Sapon – biologische Reinigungsmittel: „Die Delegierten haben den Einblick in die Situation vor Ort, können abschätzen, wie weit ist die Bio-Szene schon gediehen? Gibt es Möglichkeiten? Ist das Müll-Thema schon in aller Munde oder wird es noch immer ignoriert? Und so können wir abschätzen, welche Länder interessant sind für uns.“

Es geht aber nicht nur um Chancen, sondern auch um Hindernisse, erklärt Kurt Grillmayr, verantwortlich für den internationalen Vertrieb von Photinus LED-Leuchten: „In vielen Ländern gibt es auch Handelshemmnisse und die möchte man natürlich wissen, damit wir vielleicht das von vornherein schon ausscheiden können, wenn es für uns jetzt zu aufwendig wäre.“

Exportwissen aus erster Hand

Die Delegierten wissen zum Beispiel, wo sich ein neuer Firmensitz idealerweise ansiedeln ließe und welche Produkte in ihren Ländern besonders gefragt sind. „Wir Österreicher sind klassische Produzenten von Investitionsgütern: Maschinen, Komponenten, Zulieferungen“, sagt Christian Miller, Wirtschaftsdelegierter für Frankreich. „Das ist eine klassische Spielwiese für unsere österreichischen Unternehmen. Hier tut sich einiges.“

Und Günther Sucher, Wirtschaftsdelegierter für Brasilien, erläutert die typischen Fragestellungen: „Wo siedelt man sich an? Wo findet man das richtige Büro? In welchem Bundesstaat? Wie sieht es auch mit Bauvorschriften? Und da kommen wir wieder ins Spiel, wo wir dann unterstützend helfen können.“

Vorarlberg exportiere Waren für 14 Milliarden Euro

Neueste Berechnungen zeigen, dass Vorarlbergs Betriebe im vergangenen Jahr Waren um die 14 Milliarden Euro exportiert haben – ein Rekordwert. Die Produkte „Made in Vorarlberg“ sind weltweit gefragt und sichern so die Arbeitsplätze im Land.