Eltern gehen mit Kind an der Hand
pixabay/Pexels
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Wissenschaft

Teuerung wirkt sich auf Familienplanung aus

Immer mehr Frauen wollen weniger Kinder. Das zeigt eine Befragung, an der auch 350 Personen in Vorarlberg teilgenommen haben. Mehr als ein Drittel der Frauen sagt demnach, dass sie weniger Kinder planen oder dass sie unsicher sind, ob sie mehr Kinder wollen. Vor allem die Teuerung führe zu der Frage, wie viele Kinder man sich noch leisten könne.

Ende 2022 und Anfang 2023 wurden 350 Frauen und Männer in Vorarlberg zu ihrem Kinderwunsch befragt. Zu diesem Zeitpunkt war die Teuerung in Österreich bereits deutlich gestiegen. Mehr als ein Drittel der befragten Frauen wollten danach weniger Kinder oder sind stark verunsichert, berichtet die Bevölkerungsforscherin Isabella Buber-Ennser: „Jene, die ihren Kinderwunsch geändert haben, fühlen sich vergleichsweise viel stärker durch die Preisentwicklung belastet, als jene, die ihren Kinderwunsch nicht geändert haben.“

Geburtenraten werden sinken

Ein weiterer Faktor ist offenbar der Bildungsstand, meint die Bevölkerungsforscherin: „Ich habe festgestellt, dass die niedriger Gebildeten öfter sagen, dass sie ihren Kinderwunsch geändert haben, als die höher Gebildeten.“ Weniger Bildung bedeute oft auch weniger Einkommen. Und diese Gruppe sei besonders betroffen, sagt Bube-Ennser. „Diese ökonomische Belastung wird sich vermutlich nicht von heute auf morgen ändern. Ich meine, dass man daraus sehr wohl ableiten kann, dass die Geburtenraten zurückgehen werden.“

Vorarlberg hat noch immer eine der höchsten Fruchtbarkeitsraten in Österreich. Eine Frau bekommt durchschnittlich 1,66 Kinder in ihrem Leben. Familien mit zwei Kindern bleiben also in Vorarlberg mit 40 Prozent die mit Abstand häufigste Familienkonstellation.

Zuwanderung hält Geburtenrate stabil

Vorarlberg ist aber trotzdem noch lange nicht auf dem Weg zur Ein-Kind-Gesellschaft. Die Zuwanderung halte die Geburtenrate relativ stabil, sagt die Bevölkerungsforscherin. In Vorarlberg bekommen Migrantinnen durchschnittlich zwei Kinder – ein höherer Wert als in Gesamtösterreich. „Es wird also vermutlich weiter weniger größere Familien mit drei oder mehr Kinder geben. Aber es wird uns weiterhin noch geben“, meint Buber-Ennser.