Zecke auf einem Blatt
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Gesundheit

Wie man sich vor Zecken-Krankheiten schützt

Nach Aufenthalten in den Natur sollte die Haut derzeit sorgfältig auf Zecken untersucht werden. Die kleinen, blutsaugenden Parasiten können nämlich Viren und Bakterien übertragen und damit schwere Krankheiten und bleibende Schäden auslösen. Gegen eine davon – FSME – kann man sich derzeit vergünstigt impfen lassen.

Man sieht sie kaum, aber Zecken sind fast überall im Freien: Vom Boden bis zu einem Meter Höhe lauern sie auf mögliche Beute. Der milde Winter war gut für die Zecken, die aktuelle Trockenheit hingegen weniger, erklärt Biologe Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn: „Zecken müssen, wenn sie länger an Pflanzenhalmen auf Beute lauern, irgendwann wieder herunterkommen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken und dann wieder hinaufklettern. Wenn es so trocken ist, wie jetzt, bleiben sie überhaupt davon weg. Aber wenn es wieder nass wird, kann man sehen, wie stark die Zecken-Saison wird.“

Gefahr durch Zecken

Zecken können für den Menschen besonders gefährlich werden und eine Impfung wird empfohlen. Der FSME-Impfstoff ist bis 31. August in Aktion.

Borreliose-Gefahr erst nach 24 Stunden

Rund 30 Prozent der Zecken sind mit Borrelien infiziert. Diese Bakterien befinden sich im Darm der Zecke und brauchen mehr als 24 Stunden, bis sie in den menschlichen Körper eindringen, so Zimmermann: „Wenn ich die Zecke also nicht malträtiere oder am Hinterleib drücke und sie kurz nach dem Biss entferne, bin ich vor Borreliose geschützt." Das bedeutet aber, dass man sich nach einem Aufenthalt im Freien sorgfältig nach Zecken absuchen sollte, wenn man nicht durch Kleidung oder Repellents (Abwehrmittel) geschützt war.

Wanderröte
Astrid Gast – stock.adobe.com
Bei Rötungen an der Bissstelle sollte man sofort den Hausarzt oder die Hausärztin aufsuchen

Warnzeichen: Rötung an der Bissstelle

Sollte das versäumt werden, muss die Stelle des Bisses unbedingt gut beobachtet werden. Falls sich ein roter Kreis bildet, sollte sofort der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden, rät Allgemeinmediziner Hannes Künz aus Bregenz: „Wenn sich eine Rötung zeigt, kann man eine etwaige Borreliose klinisch diagnostizieren und entsprechend antibiotisch behandeln.“

Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Zeckenenzephalitis (Enzephalitis = Gehirnentzündung) ist eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus hervorgerufen wird.

Schwerste Folgen bei FSME

Weitaus gefährlicher ist hingegen die Übertragung von FSME-Viren durch Zecken. Und die gibt es nördlich von Bregenz und im Walgau gehäufter. „FSME kann sich neurologisch in vielerlei Hinsicht ausprägen“, beschreibt Künz: „Also es kann von Lähmungen und Bewusstseinsstörungen bis zu wirklich zu schweren Symptomen kommen, die auch intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Auch bleibende Folgeschäden können wirklich häufiger auftreten.“

Impfung derzeit vergünstigt

Aber gegen FSME man kann sich durch eine Impfung schützen. Der FSME-Impfstoff ist noch bis 31. August in Aktion. Die Kosten für Erwachsene liegen bei knapp 42,- Euro – gut 10,- Euro weniger als regulär.