Flüchtlings-Unterbringung: „Situation stabil“

In Vorarlberg leben rund 2.300 Kriegsvertriebene aus der Ukraine. Die Caritas kümmert sich zudem aktuell um 2.900 Menschen, die in Vorarlberg um Asyl ansuchen. Die Asylsuchenden kommen – wie schon seit Jahren – hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan. Der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe, Bernd Klisch, bezeichnet die Situation als stabil. Man komme mit den bestehenden Unterkünften aus, neue müssten keine eröffnet werden.

Klisch: Keine legale Möglichkeit, Schutz zu erhalten

Dass sich die EU-Staaten nun um eine gemeinsame Vorgangsweise in Sachen Asyl bemühten, sei grundsätzlich gut, sagt Klisch. Es dürfe aber keine Einigung um jeden Preis geben. „Es gibt Menschenrechte, es gibt die Genfer Flüchtlingskonvention und vor allem gibt es eine Rechtsstaatlichkeit“, so Klisch. „Und davon darf sich die EU natürlich nicht entfernen, das ist ganz klar. Also einfach nur die Grenzkontrollen verschärfen, das wird sich nicht spielen.“

Klisch kritisiert, dass Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt werden, derzeit keine legalen Möglichkeiten hätten, Schutz in der EU zu bekommen. Die Folge sei illegale Migration, inklusive Katastrophen wie das Schiffsunglück vor Griechenland.

Kein Geld mehr: Verein Vindex beendet Beratungstätigkeit

Für den Verein Vindex, der geflüchteten und asylsuchenden Menschen hilft, hat sich die Lage im Mittelmeer seit Jahren verschärft. Schuld daran sei die Politik, sagt Obfrau Eva Fahlbusch: „Es ist nicht nach Lösungen gesucht worden, sondern es ist eigentlich immer nur auf Abwehr, auf Abwimmeln, auf Wegrängen, auf Zurückschicken gemacht worden.“

Vindex hat im Vorjahr rund 700 Menschen in Vorarlberg unterstützt – vor allem afghanische Männer bei Familienzusammenführungen. Nun ist dem Verein aber das Geld ausgegangen. Man arbeite noch die rund 20 offenen Fälle ab, sagt Fahlbusch, danach sei aber Schluss mit den Beratungen. Den Verein werde es aber weiterhin geben, man werde sich auch künftig politisch für Geflüchtete einsetzen.