Rettungswagen schräg von vorn bei Tageslicht
Dietmar Mathis
Dietmar Mathis
Gesundheit

Krankentransporte: Rotes Kreuz streitet mit ÖGK

Ein Teil der Krankentransporte muss inzwischen mit Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen vom Roten Kreuz bezahlt werden. Sollte es mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) keine Einigung auf ein neues Tarifsystem geben, will das Rote Kreuz demnächst den Vertrag mit der ÖGK kündigen.

150.000 Krankentransporte hat das Vorarlberger Rote Kreuz vergangenes Jahr durchgeführt, Tendenz steigend. Für Patientinnen und Patienten würde die Vertragskündigung bedeuten, dass sie ab Oktober den Krankentransport aus eigener Tasche bezahlen und die Rechnung dann bei der ÖGK einreichen müssten. In welcher Höhe sie die Kosten rückerstattet bekommen würden, sei unklar, teilt das Rote Kreuz am Montag mit.

ÖGK zahlt im Burgenland doppelt so viel

Das Rote Kreuz verlangt von der ÖGK mehr Geld für die Transportkosten. Schon jetzt müsse die Rettungsorganisation drei Millionen Euro zuschießen, weil aus Wien zu wenig Geld komme. „Diese Mittel stammen aus Spenden und Mitgliederbeiträgen, sind somit in keinster Weise als Quersubventionierung nur für den Krankentransport vorgesehen, sondern auch für den Ausbau des Rettungs- und Katastrophenhilfsdienstes in Vorarlberg“, erklärt der Präsident des Vorarlberger Roten Kreuz, Ludwig Summer.

Was das Vorarlberger Rote Kreuz am meisten ärgert: Im Burgenland zahlt die ÖGK aktuell 29 Euro im Schnitt für einen
Ortstransport, in Vorarlberg für die gleiche Leistung lediglich elf Euro, heißt es in einer Aussendung des Roten Kreuz.

Kündigung per Ende Juni

Sollte es zu keiner Einigung auf ein neues Tarifsystem kommen, werde das Rote Kreuz die bestehende Vereinbarung per Ende Juni 2023 kündigen.