Comaking-Space in Dornbirn
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Wirtschaft

Comaking – Handwerker teilen sich Arbeitsplatz

In Dornbirn arbeiten seit 2019 Tischler und Maschinenbauer unter einem Dach zusammen. Sie teilen sich dabei nicht nur das Gerät, sondern auch Aufträge. Comaking-Space nennt sich der Standort, der in seiner Größe und Form einzigartig in Österreich ist.

Im Comaking-Space in Dornbirn sind zehn Firmen eingemietet. „Wir helfen uns gegenseitig eigentlich jeden Tag. Man fühlt sich nicht so alleine und kann gemeinsam auch größere Projekte verwirklichen“, sagt der Tischler Emanuel Wolf.

Jedes der zehn Unternehmen verfügt über 50 Quadratmeter Arbeitsfläche inklusive Maschinenpark. „Hier hat nicht jeder sein eigenes Sägeblatt für die Kreissäge, sondern das sind Comaking-Space-Sägeblätter. Die Comaker können sich stetig miteinander verbessern“, spricht der Leiter des Comaking-Space in Dornbirn, Werner Tauscher, die Vorteile an.

Tag der Offenen Türe bei „Comaking“

In der „Comaking-Halle“ arbeiten verschiedene Unternehmen an einem Standort eng zusammen. Sie teilen sich Infrastruktur, Maschinen, manchmal auch Aufträge.

Material wird gemeinsam eingekauft

Ein Maschinenpark kostet gleich mehrere 100.000 Euro. Im Comaking-Space zahlt jedes Unternehmen 1.800 Euro im Monat. Die Unternehmen können sich am ersten Tag einrichten und bereits am zweiten Tag mit ihrer Arbeit beginnen. „Bei Großprojekten wird die Kapazität aller Unternehmen abgefragt und dann wird der Großauftrag gemeinsam gemacht“, erklärt Tauscher.

Das Material wird gemeinsam eingekauft und ist dadurch für alle billiger. Einer der Großaufträge war zum Beispiel das Bühnenbild für Madame Butterfly auf der Bregenzer Seebühne. Das wurde komplett im Comaking-Space in Dornbirn gefräst. Für kleinere Kunden, die sich zum Beispiel individuell eine Küche bauen lassen wollen, gibt es im Comaking-Space kleine Präsentationsflächen.

Nachwuchsförderung wichtig

Dem Betreiber liegt auch die Nachwuchsförderung am Herzen. „Bei uns können sie eine Lehre machen und sich bis in die Selbständigkeit weiterentwickeln“, sagt Tauscher. Die Halle gehört der Stadt Dornbirn, seit drei Jahren steht sich den innovativen Unternehmern zur Verfügung.