Jahrelang war in Vorarlberg von einer „überhitzten Baukonjunktur“ die Rede. Gemeint war: die Baufirmen sind mit dem Abarbeiten ihrer Aufträge kaum nachgekommen. Mittlerweile hat sich die Geschäftslage merklich abgekühlt. Österreichweit hat – laut Statistik Austria – das Arbeitsvolumen am Bau im April um 2,6 Prozent abgenommen. Auch die Vorarlberger Bauträger steigen auf die Bremse.
Viele Faktoren für gesunkene Nachfrage
Das Auslaufen von CoV-Förderungen, Preissteigerungen, der Ukrainekrieg: Wegen all dieser Dinge ist die Lust am Bauen oder auch am Wohnungskauf zurückgegangen, sagt Hilmar Müller, Fachgruppen-Geschäftsführer der Bauinnung: „Und so sind im Moment leider die Verkaufszahlen im Neubaubereich sehr ins Stocken gekommen.“ Das auch deshalb, weil es aufgrund neuer Vorschriften schwerer wurde, an Bau-Kredite zu kommen.
Auftragslage für Wohnbau deutlich dünner
Wenn die Bauträger weniger bauen, brauchen sie weniger Grundstücke. Deshalb werden Grundstücke nicht mehr teurer; Müller spricht von einer „gewissen Entspannung“. Was die Baufirmen anbelangt, sagt Müller: Für Firmen, die auf Wohnbau spezialisiert sind, sei die Auftragslage jetzt deutlich dünner: „Es wird schon noch weiter gebaut, es werden auch immer noch Projekte realisiert, aber den Vergleich zur Lage von vor zwei Jahren kann man nicht mehr anstellen“, sagt Müller: „Und das hat natürlich Auswirkungen.“