Bergretter mit Funkgerät
ORF/Berger
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Chronik

Überschätzung als größte Gefahr in den Bergen

Die Bergrettung warnt zum Beginn der Sommersaison vor den aktuellen Gefahren in den Bergen. In mittleren und höheren Lagen gibt es immer noch große Schneefelder, auf denen die Gefahr des Ausrutschens groß ist. Außerdem sollte man zu Beginn der Saison beim Wandern kürzere Routen planen und als E-Biker zuerst einige Touren im Flachen fahren.

Keine Kondition und Überschätzung – das sind die häufigsten Unfallursachen in den Bergen. Vor allem würden viele Wanderer nicht an die Gefahren denken, die es im Frühsommer in den Bergen gibt, sagt Martin Burger von der Bergrettung Vorarlberg. In mittleren und höheren Lagen liegt vor allem auf der Schattenseite noch viel Schnee: „Da besteht immer die Gefahr, dass man auf Schneefeldern ausrutscht und dann abstürzt.“

Fotostrecke mit 3 Bildern

Wandern in den Bergen
ORF Vorarlberg
Gelb-Weiß steht für leichte Spazier- oder Wanderwege – gerade am Anfang der Saison sollten solche Wanderwege gewählt werden
Wandernde Frau, Füße, Beine und Wanderstöcke
blas – stock.adobe.com
Grundausstattung für jede Wanderung sind feste Schuhe, genügend Flüssigkeit, Regen- und Sonnenschutz und eine Wanderkarte
Frau fährt mit E-Bike durch Wiesenlandschaft
ORF
E-Biker sollten, bevor sie in die Berge gehen, einige Touren im Flachen fahren, um Bremswege etc. besser einschätzen zu können

E-Biker: Mit Touren im Flachen starten

Auch mehr und mehr E-Biker sind in den Bergen unterwegs. Während die Fahrt zum Gipfel oft kein Problem ist, passieren bei den Abfahrten immer häufiger Unfälle. Gerade zu Saisonbeginn sind viele E-Biker noch aus der Übung; viele sind überhaupt zum ersten Mal mit dem E-Bike im Gelände unterwegs.

Das könne schnell mit einem Unfall enden, so Burger: „Man darf nicht unterschätzen, die E-Bikes haben einfach mehr Gewicht und einen anderen Schwerpunkt als herkömmliche Mountainbikes. Man muss beim Bergabfahren besser aufpassen.“ Durch die Trägheit und das höhere Gewicht müsse man viel früher die Bremswege berücksichtigen und könne so einen Sturz vermeiden.

Sein Tipp: zuerst im Flachen einige Touren fahren und sich wieder an das schwerere E-Bike gewöhnen. Dann habe man das Fahrrad auch bei schwierigen Situationen besser im Griff.

273 Einsätze der Bergrettung im letzten Jahr

Die Bergrettung musste im vergangenen Jahr von Anfang Juni bis Ende September zu 273 Einsätze ausrücken – die Flugrettung wurde in diesem Zeitraum 570-mal alarmiert.