Reststoffkraftwerk
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Wirtschaft

Industrie rüstet auf erneuerbare Energien um

Die hohen Strom- und Gaspreise in den vergangenen Monaten haben viele Betriebe zum Umdenken bewegt. Sie wollen klimafreundlicher produzieren. Die Bundesregierung stellt dafür fünf Milliarden Euro bis 2030 zur Verfügung. Seit Ende Mai können erste Förderungen beantragt werden.

In Frastanz steht das größte Dekarbonisierungs-Einzelprojekt bereits in den Startlöchern. Der Wellpappe-Hersteller Rondo Ganahl plant in der Gemeinde ein Reststoffkraftwerk. Es soll den Energiebedarf der Fabrik, die der größte Erdgasabnehmer im Land ist, abdecken. Zudem sollen die Frastanzer Brauerei sowie 500 Haushalte angeschlossen werden, sagt Udo Nachbaur, der technische Vorstand von der Rondo Ganahl AG.

Reststoffkraftwerk
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So soll das Reststoffkraftwerk in Frastanz ausschauen.

In drei Jahren soll das Kraftwerk in Betrieb gehen

Vor einem Jahr wurden 70 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt, mittlerweile wird es an die 95 Millionen Euro kosten. Bis zu 15 Prozent Fördermittel möchte das Unternehmen vom Bund holen. Anfang 2026 soll das Kraftwerk laufen. Eine ursprünglich geplante Beteiligung von 11er ist vom Tisch, die Unternehmen seien zu wenig kompatibel, heißt es aus dem Vorstand.

Dekarbonisierung der Industrie

Die Teuerung macht sich einerseits auch in der Industrie bemerktbar. Hohe Strom- und Gaspreise lassen die Produktionskosten steigen. Viele Betriebe stehen andererseits vor einem großen Umbruch. Sie müssen ihre Produktion auf klimafreundliche Technologien umstellen. Dafür gibt es nun Geld.

38 Millionen Euro für Elektrobusse

Auch im Verkehrsbereich werden Schritte zur Dekarbonisierung gesetzt. Für die 100 Elektrobusse inklusive Ladestationen gibt es eine Förderung in Höhe von 38 Millionen Euro. Spätestens in zwei Jahren sollen alle neuen E-Busse rollen.

Elektrobus
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So schauen die Elektrobusse aus.

Martin Ohneberg, der Präsident der Industriellenvereinigung in Vorarlberg befürwortet die bereitgestellten Fördermöglichkeiten des Landes. Jedoch würden noch die nötigen Begleitmaßnahmen fehlen. So müsse das Angebot im Bereich erneuerbare Energie dringend erhöht werden. Zudem gebe es in Österreich noch keine Regulierung für Wasserstoff oder auch für Zwischenspeicher, wie Batterien.

Ohne Regulierung Unsicherheit bei Investitionen

Dadurch würde eine große Unsicherheit bei Investitionen entstehen, denn die Unternehmen können ohne offizielle Regulierung nicht einschätzen, wie viel Entgeld am Ende des Tages verrechnet werde, erklärt Ohneberg. Andere Länder in der EU würden bereits Regulierungen haben.