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metamorworks – stock.adobe.com
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Gesundheit

Kongress: Tierische Lebensmittel als Klimakiller

Im Festspielhaus in Bregenz findet seit Donnerstag der Ernährungskongress „Nutrition“ statt. Dabei geht es auch um den Klimaschutz, denn 25 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen stammen laut den Vortragenden aus der Lebensmittel-Produktion. Hier brauche es dringend ein Umdenken.

Auch wenn das saftige Steak am Mittagstisch regional und bio ist, von Nachhaltigkeit sei man weit entfernt, sagt Gabriele Homolka, Ernährungswissenschafterin bei der Wiener Umweltberatung beim Ernährungskongress im Festspielhaus Bregenz. So würden die meisten Treibhausgase bei der Landnutzung und Herstellung von tierischen Lebensmitteln ausgestoßen werden.

Sie bezeichnet die Produktion von tierischen Lebensmitteln als größten Klimakiller in der Landwirtschaft. So verursache ein Kilogramm Rindfleisch in der Herstellung einen Ausstoß von fast 14 Kilogramm Co2, ein Kilo Gemüse nur 100 Gramm, erläutert Homolka.

Ausgewogenheit durch „Planetary Health Diet“

Zudem seien zu viel tierische Produkte auch gesundheitsschädlich. Ausgewogenheit verspricht laut Homolka die „Planetary Health Diet“, ein wissenschaftlich fundierter Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und die des Planeten schützen soll. Auf den Teller kommt überwiegend Pflanzliches, ergänzt mit wenig Fisch, Fleisch und Milchprodukten. Wie viel Co2 mit dieser Ernährung aber tatsächlich eingespart werden kann, sei nicht ganz klar, sagt Homolka.

Auf dem Ernährungskonkress wurde auch der Speiseplan in den Spitälern kritisiert. Dort würden immer noch zu viele tierische Produkte verarbeitet werden. Da die Spitäler von den Ländern betrieben werden, sollten die Landesregierungen ihren Häusern endlich klare Vorschriften an die Hand geben, fordert etwa Homolka.

Ernährungskongress im Festspielhaus

Im Bregenzer Festspielhaus trafen einander Expertinnen und Experten in Sachen Ernährung zu einer medizinischen Fachtagung. Die Themen sind vielfältig: Übergewicht und Fertigprodukte bis zum Essen für kranke Menschen.

Ernährung gerade auch bei Krankheiten enorm wichtig

Bei der medizinischen Fachtagung dreht sich alles um das Thema: „Ernährungstherapie ohne Grenzen“. Die Wichtigkeit und auch Komplexität sei sowohl bei den Menschen als auch in der Medizin angekommen, sagt Peter Fasching von der österreichischen Arbeitsgemeinschaft „Klinische Ernährung“. Alles drehe sich darum, sich gut, richtig und gesund zu ernähren um Krankheiten, Mangelsituationen und dem vorzeitigen Altern vorzubeugen.

Aber gerade auch bei kranken Menschen spielt Ernährung eine wesentliche Rolle. So lindern verschiedene Therapien bei Krebserkrankungen den Hunger, dadurch geraten die Patientinnen und Patienten rasch in einen Mangel.

Gesunde Ernährung vs. Fertigprodukte

Die Versuchung auf Fertigprodukte zurückzugreifen sei immer noch sehr hoch. Die Lebensmittelindustrie bietet Fertigprodukte jeglicher Art an, die meisten davon sind weit von natürlichen und ausgewogenen Mahlzeiten entfernt, sagt die Diätologin Elisabeth Hütterer. Sie empfiehlt, wieder auf Grundnahrungsmittel umzusteigen, das Essen planen, vorbereiten und vor allem selber kochen.