Fahrradhelm
Brebca – stock.adobe.com
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Verkehr

Vorarlberg ist Österreichs Fahrrad-Land Nr. 1

In keinem Bundesland wird das Fahrrad so häufig als Verkehrsmittel genutzt wie in Vorarlberg. Nach Angaben der Mobilitätsorganisation VCÖ fährt die Hälfte der Vorarlberger Bevölkerung häufig Rad, ein weiteres Viertel zumindest gelegentlich. Der Radverkehrsanteil ist in Vorarlberg mehr als doppelt so hoch wie im Österreich-Schnitt.

Einen Tag vor dem Welttag des Fahrrads verweist der VCÖ auf eine Auswertung der Statistik Austria, nach der 49 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung das Fahrrad häufig als Verkehrsmittel nützen. Das sei im Bundesländer-Vergleich der mit Abstand höchste Anteil, so der VCÖ. Zum Vergleich: Im Österreich-Schnitt sind 31 Prozent häufig mit dem Fahrrad mobil.

Weitere 28 Prozent in Vorarlberg legen zumindest gelegentlich Alltagswege mit dem Fahrrad zurück. Bei der letzten Mobilitätserhebung in Vorarlberg im Jahr 2017 betrug der Radverkehrsanteil 16 Prozent und war damit mehr als doppelt so hoch wie im Österreichschnitt, informiert der VCÖ.

VCÖ: Noch viel Potenzial auch in Vorarlberg

Auch wenn die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger Österreichs fleißigste Radfahrerinnen und Radfahrer seien, sieht VCÖ-Experte Michael Schwendinger noch großes Potenzial für mehr Radverkehr auch in Vorarlberg.

In Vorarlberg seien an Werktagen vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf Kilometer, was eine ideale Radfahrdistanz sei. Zwei Drittel der Autofahrten seien kürzer als zehn Kilometer, was mit Elektrofahrrädern für viele gut bewältigbar sei. Zudem müsse die Rad-Infrastruktur verbessert und eine radfahrfreundliche Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten verstärkt werden.

Radverkehr sichert 2.000 Arbeitsplätze in Vorarlberg

Neben dem Umweltvorteil sei der Radverkehr ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor, so der VCÖ. Eine Studie von Verkehrswissenschaftlern der TU-Wien und der Universität für Bodenkultur zeige, dass der Radverkehr in Vorarlberg eine Gesamtwertschöpfung von mehr als 120 Millionen Euro pro Jahr erwirtschafte. In Summe sichere der Radverkehr in Vorarlberg mehr als 2.000 Arbeitsplätze.

41 Gemeinden unterstützen Initiative

In Gemeinden und Städten können für die Bevölkerung die Bedingungen zum Radfahren durch großflächiges Tempo 30 günstig verbessert werden, so der VCÖ weiter. Derzeit behindere aber die Straßenverkehrsordnung (StVO) Gemeinden und Städte daran, wenn sie auf breiteren Straßen ein niedrigeres Tempolimit einführen möchten.

Der VCÖ hat daher eine Initiative zur Änderung der StVO gestartet. Bereits 41 Vorarlberger Gemeinden und Städte unterstützen die VCÖ-Initiative, von Alberschwende und Altach, über Bregenz, Hohenems, Lustenau, Rankweil, Vandans bis Zwischenwasser.

Mehr Räder als Pkw

Österreichweit wurden im Vorjahr mit 506.159 mehr als doppelt so viele neue Fahrräder verkauft wie Pkw neu zugelassen. Elektrofahrräder sind die meistverkauften Elektrofahrzeuge in Österreich: Allein im Vorjahr wurden 246.728 Elektrofahrräder verkauft, mehr als siebenmal so viele wie Elektro-Autos, wie die aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

In Vorarlberg besitzen 86 Prozent der Haushalte zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad, jeder dritte Haushalt drei oder mehr Fahrräder. Es gibt über 300.000 Fahrräder und damit mehr als Pkw.