Vorarlberger Landhaus von außen
Maurice Shourot
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Wissenschaft

Wissenschaftspreis für Sportwissenschaftler

Die Sportwissenschaftler Martin Burtscher und Erich Müller werden mit dem Wissenschaftspreis 2023 des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Ein Würdigungspreis geht an die Pharmazeutin Doris Braun, Spezialpreise erhalten Lukas Brunner (Geophysiker), Melanie Fink (Juristin) sowie Magdalena Hagen (Molekularbiologin).

Mit dem seit dem Jahr 2000 jährlich vergebenen Wissenschaftspreis ehrt das Land Wissenschafter, die aus Vorarlberg stammen oder herausragende Arbeiten zu Themen mit Vorarlberg-Bezug verfasst haben. Der Preis wird traditionell in den drei Kategorien „Hauptpreis“ (Preisgeld: 7.000 Euro), „Würdigungspreis“ (5.000 Euro) sowie „Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ (3.000 Euro) verliehen. Die zukünftige Innovationskraft des Produktions- und Wirtschaftsstandorts Vorarlberg hänge maßgeblich auch davon ab, welchen Stellenwert man Bildung, Wissenschaft und Forschung einräume, sagte Schöbi-Fink.

Hauptpreise für Martin Burtscher und Erich Müller

Sportwissenschafter Martin Burtscher
Privat
Martin Burtscher

Martin Burtscher (Jahrgang 1951, Raggal) war nach seinem Medizinstudium ab 1995 am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck tätig war. 1999 erfolgte seine Habilitation im Fach Sportwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Sportmedizin, 2003 wurde er zum Universitätsprofessor für Sportwissenschaft berufen, anschließend war er über viele Jahre Vorstand des Instituts für Sportwissenschaft. Burtschers Forschungsschwerpunkte liegen auf der alpinen Unfallforschung und -vorbeugung, der Höhenphysiologie und Höhenpathophysiologie sowie auf leistungsphysiologischen Fragestellungen im Alpinsport. Er hat über 300 Artikel veröffentlicht. Durch seine Tätigkeit in verschiedensten Gesellschaften und Gremien tätig – etwa in der Österreichischen Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin oder dem Österreichischen Kuratorium für alpine Sicherheit – konnten wissenschaftliche Ergebnisse auch in die Praxis einfließen.

Der 1953 in Feldkirch geborene Erich Müller war ab 1993 Professor für Sportwissenschaft an der Universität Salzburg. Im Fokus seiner Forschung stehen biomechanische Bewegungs- und Belastungsanalysen im alpinen und nordischen Skilauf, die Optimierung von Sportgeräten oder auch die Entwicklung von Trainingsmethoden und Bewegungskonzepten. An der Universität Salzburg leitete er von 1994 bis 2011 den Fachbereich Sportwissenschaft, von 2011 bis 2019 war er stellvertretender Rektor. In verschiedenen Funktionen in nationalen und internationalen Gremien – unter anderem in der Österreichischen Sportwissenschaftlichen Gesellschaft oder im Weltskiverband FIS – hat Müller ebenfalls eine Brücke zwischen Theorie und Praxis geschlagen.

Würdigungspreis für Pharmazeutin Doris Braun

Pharmazeutin Doris Braun
Ulrich Griesser/Universität Innsbruck
Doris Braun

Die Pharmazeutin Doris Braun (Jahrgang 1980, Hohenems) ist an der Universität Innsbruck tätig, wo sie sich 2019 habilitierte. Derzeit forscht sie als Senior Scientist im Arbeitsbereich für Pharmazeutische Technologie. In ihren Studien beschäftigt sich Braun insbesondere mit grundlagenwissenschaftlichen und angewandten Problemen im Zusammenhang mit den Materialeigenschaften von Arzneistoffen und anderen organischen Molekülen.

Drei Spezialpreise vergeben

Lukas Brunner (Jahrgang 1990, Hard) schloss 2018 das Doktorat in Klimaphysik ab, seit 2022 ist er Senior Scientist am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien. In seinen Forschungen versucht er, ein besseres Verständnis für relevante Prozesse und Änderungen im Klimasystem und ihre Unsicherheiten zu erhalten.

Juristin Melanie Fink
Privat
Melanie Fink

Die Juristin Melanie Fink (Jahrgang 1985, Dornbirn) absolvierte ihr Doktoratsstudium an den Universitäten Leiden in den Niederlanden und Wien (Abschluss 2017). Derzeit ist sie Assistant Professor am Europainstitut der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leiden. Fragen der Grundrechte von Migranten und Flüchtlingen oder die Verantwortlichkeit in Kontexten mit mehreren Ebenen und Akteuren, beispielsweise bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Staaten und anderen öffentlichen Akteuren, stehen im Zentrum ihrer Forschungen.

Molekularbiologin Magdalena Hagen
Privat
Magdalena Hagen

Magdalena Hagen (Jahrgang 1991, Lustenau) erhielt 2021 erhielt sie den PhD im Fach Molekularbiologie und arbeitet seit dieser Zeit in der Forschungsgruppe von Birgit Weinberger am Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung der Universität Innsbruck. Dort beschäftigt sie sich mit der Immunantwort der alternden Bevölkerung auf Impfungen.