Operation
IMAGO/UIG
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Chronik

Klimakiller: Spitäler tauschen Narkosegase aus

Vorarlbergs Landeskrankenhäuser haben ihre Betäubungsmittel für Operationen ausgetauscht. Der Grund: Studien haben gezeigt, dass die meisten in der Anästhesie eingesetzten Narkosemittel stärkere Klimakiller sind als CO2. Allein im LKH Feldkirch konnte dadurch der negative Fußabdruck der Narkosegase um 94 Prozent verringert werden.

Ein bisher weit verbreitetes Narkosegas ist Desfluran. Laut Untersuchungen ist dieses Betäubungsmittel jedoch 2.500 mal klimaschädlicher als CO2. Deshalb setzen die Vorarlberger Landeskrankenhäuser das Mittel nicht mehr ein, es wurde im vergangenen Jahr durch klimafreundlichere Narkosegase ersetzt.

Mit Erfolg, wie das Beispiel der Abteilung für Anästhesie in Feldkirch zeigt. Der negative Fußabdruck aller Betäubungsmittel konnte dadurch im vergangenen Jahr um 94 Prozent verringert werden, wie es im Jahresbericht der Abteilung heißt. Das entspreche einer Einsparung von mehr als 160 Tonnen CO2 – und dem CO2-Ausstoß eines Mittelklasse Diesel-Pkw, der 800.000 Kilometer zurückgelegt hat.

Zwar müssten dem geringen Co2-Verbrauch gewisse Mehraufwände wie der häufigere Wechsel von CO2-Absorbern gegenübergestellt werden. Das stehe jedoch in keinem Verhältnis zu den gewonnenen Umweltvorteilen, heißt es in dem Bericht der Abteilung.

„Keine Änderungen für die Patienten“

Für die Patienten habe sich durch den Wechsel der Narkosemittel nichts geändert, heißt es in dem Jahresbericht weiter. Angeregt worden sei der Austausch durch die Abschlussarbeit einer Mitarbeiterin im Rahmen ihres Zusatzdiploms Anästhesiepflege. Eine Arbeitsgruppe habe dann eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt, um die Umweltbelastung durch die Abteilung zu reduzieren.

So habe man auch die mit Druckluft betriebenen Atemgasfortleitungssysteme abgeschaltet. Allein durch die massive Reduktion des Druckluftverbrauches könnten monatlich 20.000 kWh Energie eingespart werden, heißt es in dem Bericht. Auf Lachgas verzichte man schon seit 2010.