Notarztwagen von oben
Mathis Fotografie
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Chronik

Unnötige Notarzt-Alarmierungen nehmen zu

Immer öfters wird in Vorarlberg ein Notarzt geholt, obwohl kein medizinischer Notfall vorliegt. Innerhalb der vergangenen vier Jahre sind die Einsätze um 36 Prozent angestiegen. Notfallmediziner Christian Walleczek weist auf die Gefahr hin, wenn die Alarmierung nicht notwendig ist.

Im Vorjahr wurden die Vorarlberger Notärztinnen und Notärzte mehr als 9.400 mal alarmiert. Das ist ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Jahr 2018. Immer öfter wird der Notarzt geholt, obwohl kein medizinischer Notfall vorliegt.

Am Telefon werden Symptome stark übertrieben

„Wenn der Notarzt für eine Bagatellverletzung geholt wird, ist er für eine schwere Verletzung nicht verfügbar“, betont Christian Walleczek, Referatsleiter für Notfall-Medizin in der Vorarlberg Ärztekammer. Wenn ein Notarzt aus einem Nachbarstützpunkt geholt werden muss, rücke dieser mit 20 bis 30 Minuten Verzögerung an, so Walleczek. Das könne etwa bei einem ertrunkenen Kind, das reanimiert werden müsste, zu lang sein.

Oftmals würden Menschen mit einer medizinischen Lappalie die Notrufnummer 144 anrufen und ihre Symptomatik wesentlich dramatischer schildern, als sie tatsächlich ist, so Walleczek. In solchen Fällen müsse die Leitstelle dann auch einen Notarzt losschicken. Mit strengeren Auswahl-Kriterien sollen die Zahlen jetzt gesenkt werden.