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Wie klimaneutral ist Biomasse?

Immer öfters wird Holz zum Heizen verwendet. In Lustenau und Dornbirn entstehen neue Biomasse-Heizwerke. Aber auch Biomasse sei nicht CO2-neutral, betont Markus Preißinger von der FH Vorarlberg. Denn jede Energieerzeugung sei mit einer gewissen CO2-Emission verbunden.

„Grundsätzlich ist Biomasse CO2-neutral, weil es so viel CO2, wie es am Ende bei der Verbrennung abgibt, letztendlich auch beim Wachstum aufgenommen hat“, erklärt Preißinger im ORF Vorarlberg-Interview. Deshalb werde Biomasse sehr häufig als CO2-neutral dargestellt. Es sei aber wichtig zu wissen, dass jede Energieerzeugung mit einer gewissen CO2-Emission verbunden ist – sei es direkt oder indirekt. Bei Biomasse geschehe das indirekt etwa beim Transportweg, nennt Preißinger ein Beispiel.

Probleme durch Feinstaub

Entscheidend sei der Kreislauf: wenn Bäume wachsen, nehmen sie CO2 auf, wenn sie verbrannt werden, entweicht es in die Luft, so Preißinger. Dieses CO2 bleibt zunächst in der Atmosphäre und wird dann wieder von anderen Bäumen aufgenommen. Auch Bäume, die nicht verbrannt werden, sondern etwa im Wald verrotten, setzen letztendlich CO2 frei, betont der Experte.

Zudem sei CO2 nicht der einzige Schadstoff, der bei der Verbrennung von Holz freigesetzt wird, so Preißinger und nennt als Beispiel den Feinstaub. In diesem Bereich sei jede Großanlage besser als der typische Schwedenofen oder Kachelofen in den Häusern. Die Vorgaben für Biomasse-Heizwerke seien so, dass es Elektrofilter gegen den Feinstaub gibt.

„Es gibt kein Allheilmittel“

Dagmar Henner von der Universität Graz weist im ORF Vorarlberg-Interview darauf hin, dass nicht jedes Holz gleich gut geeignet ist. Darum sei es wichtig, sogenannte Bioenergiepflanzen zu nutzen. Diese würden schneller wachsen und dadurch auch schneller CO2 speichern. Als Beispiele nennt sie die Weide oder die Pappel. Diese Bäume könnten auch entlang von Autobahnen gepflanzt werden. ==

Für Preißinger steht fest, dass es keine beste Art zum Heizen gibt: „Es gibt in der ganzen Energieversorgung kein Allheilmittel“. Darum müsse man je nach Einsatz überlegen, was am sinnvollsten ist. Eines sei auf jeden Fall klar: wer am Ende weniger Energie verbraucht, hilft dem Klima am meisten.