eine Person nimmt eine 20-Euro-Banknote aus einer Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
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Politik

Teuerungsausgleich: 60 Euro pro Kind

Im Kampf gegen Teuerung und Inflation hat die Bundesregierung ein neues Hilfspaket für finanziell schwächere Familien geschnürt. Eltern, die Arbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Sozialhilfe beziehen, bekommen pro Kind monatlich 60 Euro mehr – und zwar bis Ende 2024. Die Reaktionen aus Vorarlberg sind durchaus positiv.

Kinder- und Jugendanwalt Christian Netzer glaubt, dass in der aktuellen Situation – Stichwort Energiekosten oder Lebensmittelpreise – jeder Euro helfen kann. Natürlich könnten es auch mehr als 60 Euro sein. Aber Netzer sieht darin schon ein klares Zeichen der Bundesregierung, dass sie den Bedarf erkannt hat und jetzt etwas tut. Netzer hofft auch auf eine weitere positive Folge dieser neuen Unterstützung. Gewalt in Familien sei oft auch eine Folge von finanziellem Druck. Hier können 60 Euro schon entspannend wirken, so Netzer.

Schmolly sieht Hilfspaket positiv

Auch Caritas-Direktor Walter Schmolly findet das neue Hilfspaket grundsätzlich nicht schlecht. Man dürfe aber nicht vergessen, dass gerade ärmere Familien derzeit wegen der Teuerungen bei Mieten, Energie und Lebensmittel schnell 80 bis 90 Euro pro Monat mehr brauchen. 60 Euro helfen, wirkten im Moment aber nicht nachhaltig.

Für ihn bleibt auch die Frage, was nach 2024 passiert, denn dann läuft die Hilfe aus. Schmolly wünscht sich, dass die Bundesregierung die Zeit nutzt und sich Dinge überlegt, die Kinderarmut von vornherein möglichst effektiv zu verhindern. Er denkt etwa an eine eigene Kindergrundsicherung.

Regierung präsentierte Maßnahmenpaket

Die Regierung hat Mittwochfrüh ein Maßnahmenpaket für finanziell Schwächere präsentiert, von dem insbesondere Familien mit Kindern profitieren sollen. Bezieher von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe oder Ausgleichszulage erhalten bis Ende 2024 pro Kind 60 Euro zusätzlich.

Das gilt auch für Alleinerziehende, sofern sie unter 2.000 Euro brutto pro Monat beziehen. Familien und insbesondere Alleinerziehende seien am stärksten von der Teuerung betroffen, begründete die Bundesregierung die Maßnahmen, die Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) in der Früh vor dem Ministerrat vorstellten – mehr dazu in ORF.at.