Keiler-Familie vor dem Bomber
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Historisch

Dramatische Notlandung in Höchst

Die Familie Carlton aus Utah/USA besuchte vergangene Woche Höchst, um die Spuren ihres Vaters und Großvaters, Leo Carlton, zu verfolgen. Dieser war Co-Pilot im B-24 Bomber „Cherry II“, der im Juni 1944 in Höchst notlanden musste.

Während des Zweiten Weltkrieges herrschte in Europa Bombenkrieg. Bei einem Angriff auf München wurde dabei am 9. Juni 1944 ein amerikanischer B-24 Bomber durch Flakbeschuss beschädigt. Die Besatzung versucht daraufhin, mit dem beschädigten Bomber in die neutrale Schweiz zu entkommen. Aber statt in Altenrhein landet die Maschine versehentlich bei der Höchster Flughalle. In weiterer Folge kam die Besatzung für den Rest des Krieges in deutsche Kriegsgefangenschaft. Darunter auch Co-Pilot Leo Carlton.

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Notgelandeter Bomber Cherry II vor dem Hangar
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Notgelandeter Bomber Cherry II vor dem Hangar
Bomber-Landung
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Keiler-Familie vor dem Bomber
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Hubert Keiler, Engelberta Keiler, Bekannte aus Gisingen, Olga Keiler
 Kompass der Cherry II
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Kompass der Cherry II
Bomber-Landung
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Franz Hofer, der Gauleiter von Tirol und Vorarlberg, wollte in Höchst einen Flugplatz für die Segelflugausbildung erbauen lassen, da die Firma Kittelberger bereits in der ehemaligen Klöppelspitzenfabrik Ikle (heute Blum-Werk III) eine Fertigung für Segelflugzeuge aufgebaut hatte

Die Suche nach der Vergangenheit

79 Jahre später besuchten vergangene Woche 18 Nachkommen des Co-Piloten Leo Carlton den Originalschauplatz in Höchst. Eric Jäger, Mitglied einer freiwilligen Truppe, die sich in Höchst um Kulturgüter und historische Rückblicke bemüht, hatte Kontakt zur Familie Carlton in Utah aufgenommen. Über eine Facebook-Seite zur Bombereinheit, die damals von Süditalien aus Luftangriffe gegen Nazideutschland flog, konnte er die Familie erreichen.

Ein herzlicher Empfang in Höchst

Die Gäste aus Utah wurden in Höchst willkommen geheißen, im Gegensatz zum Juni 1944. Die Kriegsgefangenen wurden damals in Höchst verhört und tags darauf in bayerische Lager gebracht. Alle überlebten das Kriegsende und wurden 1945 von den Truppen des US-Generals Patton befreit.