Über den Personalmangel sprach Elbs im Interview mit „Vatican News“ am Freitag anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums als Bischof. Er war vor zehn Jahren der erste Bischof, den Papst Franziskus im deutschsprachigen Raum ernannte. In dieser Zeit sei die Kirche im Westen sicherlich „kleiner“ geworden, so Elbs.
„Wir versuchen, viel durch ehrenamtliches Engagement zu stützen. Aber diese Sorge ist schon groß“, sagte der Bischof. Trotzdem wolle er der Einschätzung widersprechen, dass die Zukunft der katholischen Kirche in Afrika und Asien liege. „Die Zukunft der Kirche in Österreich liegt in Österreich“, ist Elbs überzeugt. Auch wenn es im Westen weniger Priester gebe, „wir können Kirche nur leben – und das versuchen wir in Österreich“.
„Aus der Sicht der Armen sehen“
Elbs begrüßte die Entscheidung des Papstes, Laien bei Bischofssynoden Stimmrecht einzuräumen. Getaufte, die ihren Glauben „in der Spiritualität leben“, hätten der Kirche viel zu geben. Ihre Weisheit sei „genau so entscheidend für einen guten Weg in die Zukunft der Kirche wie die von irgendeinem gescheiten Theologen“.
Angesichts weltpolitischer Fragen wie Flucht, Klima, Teuerung und Armut müsse die Kirche der Zukunft sehr profiliert auf der Seite derer stehen, „deren Stimmen nicht gehört werden“. „Wenn wir die Kirche und die Welt auch aus der Sicht der Armen sehen, dann haben wir auch einen anderen Blick auf viele Fragen“, so Elbs, der in der Bischofskonferenz für den Bereich Caritas zuständig ist.