Armin Thurnher
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Chronik

„Falter“-Herausgeber für mehr Zusammenarbeit

Am Mittwoch haben viele Zeitungsverleger mit weißen Titelseiten gegen das neue ORF-Gesetz protestiert. Nicht dabei war die Wiener Wochenzeitung „Falter“. Herausgeber Armin Thurnher sagte dazu im ORF-Vorarlberg-Interview, es müsse mehr Zusammenarbeit statt „Bestrafung des ORF“ geben.

Auf die Frage, warum es beim „Falter“ keine weiße Titelseite gegeben hat, sagte der gebürtige Bregenzer Thurnher in der ORF-Vorarlberg-Sendung „Neues bei Neustädter“: „Weil ich nicht dafür bin, dass man eine Medienförderung, die fehlt, dadurch ersetzt, dass man den ORF bestraft.“

Die Überlegung der Verleger sei nicht sinnvoll, die „blauen Seiten“ (Anmerkung: ORF.at) zu beschneiden, um „damit die eigenen Zwecke zu befördern“. Sondern diese sollten froh sein, dass es ein „vernünftiges digitales Medium in Österreich gibt“. Thurnher spricht sich für mehr Zusammenarbeit aus und schlägt vor, die besten Tageszeitungsartikel auf ORF.at zu verlinken. Das würde allen nützen.

Anzeigen fließen in Social Media

Thurnher fordert eine Stärkung der Qualitätsmedien. Das ist aus seiner Sicht wichtig, weil Social Media von den großen amerikanischen Techfirmen dominiert werde und dort die Anzeigenerlöse hinfließen würden. Dadurch seien die traditionellen Finanzierungsmodelle der Medien bedroht.

Thurnher hält es für fast unmöglich, dass durch bezahlte Zeitungsabos diese verlorenen Erlöse wettgemacht werden können.

Armin Thurnher im Gespräch über Medien

Die Medien sollten gestärkt und nicht beschränkt werden, meint „Falter“-Herausgeber Armin Thurnher. Der „Falter“ hat am Mittwoch bei der Protestaktion der weißen Titelseiten der Tageszeitungen nicht mitgemacht.