Die Bregenzer Josef Einsle, Franz Plunder und Fred Jochum (v. l. n.r. ) auf dem Atlantik, fotografiert von Josef Ledergerber.
vorarlberg museum
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Geschichte

Männer vom Bodensee überquerten Atlantik

Vier Männer vom Bodensee überquerten mit einem selbstgebauten Segelschiff vor genau 100 Jahren den Atlantik. Diese Reise gilt als Pioniertat, denn noch nie zuvor war eine deutsch-österreichische Crew auf dieser Route über den Atlantik gesegelt – und schon gar nicht mit einem so kleinen Schiff.

Die „Sowitasgoht V“, ein 14-Meter-Seekreuzer, war in einer Halle in Hard in Eigenregie gebaut worden – nach Plänen des Bregenzer Bildhauers und Bootsbauers Franz Plunder und mit Unterstützung seiner Freunde Josef Einsle und Fred Jochum. Die drei Bregenzer, ergänzt durch den Friedrichshafner Segler Josef Ledergerber, machten sich noch im selben Sommer auf die Reise nach Hamburg, um von dort aus in einer 60-tägigen Fahrt über den Atlantik nach New York zu segeln.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Die „Sowitasgoht“ Anfang Juli 1923 vor der Abreise aus Hamburg im Hafen Neumühlen mit den Vereinskürzeln des Königlich Württembergischen Yachtclubs, des Bregenzer Segel Clubs und des Lindauer Segler Clubs auf dem Heckspiegel.
vorarlberg museum
Die „Sowitasgoht“ Anfang Juli 1923 vor der Abreise aus Hamburg im Hafen Neumühlen mit den Vereinskürzeln des Königlich Württembergischen Yachtclubs, des Bregenzer Segel Clubs und des Lindauer Segler Clubs auf dem Heckspiegel.
Die Bregenzer Josef Einsle, Franz Plunder und Fred Jochum (v. l. n.r. ) auf dem Atlantik, fotografiert von Josef Ledergerber.
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Die Bregenzer Josef Einsle, Franz Plunder und Fred Jochum (v. l. n.r. ) auf dem Atlantik, fotografiert von Josef Ledergerber.
Abfahrt der „Sowitasgoht V“ vor dem Molo in Bregenz nach der Abschiedsfeier an Pfingsten 1923.
Stadtarchiv Bregenz
Abfahrt der „Sowitasgoht V“ vor dem Molo in Bregenz nach der Abschiedsfeier an Pfingsten 1923.
Stapellauf in Hard an Ostern 1923: Über 10.000 Schaulustige waren dabei.
vorarlberg museum
Stapellauf in Hard an Ostern 1923: Über 10.000 Schaulustige waren dabei.

Das Abenteuer der vier Männer vom Bodensee sorgte sowohl in Österreich und Deutschland wie auch in den USA für großes Aufsehen. Alle vier blieben letztlich in Amerika und wurden auch amerikanische Staatsbürger, die „Sowitasgoht V“ wurde verkauft und war in den folgenden Jahrzehnten auf verschiedenen Gewässern Nordamerikas unterwegs.

Franz Plunder mit einem seiner selbst gebauten Schiffe; Datum unbekannt.
vorarlberg museum
Franz Plunder mit einem seiner selbst gebauten Schiffe; Datum unbekannt.

Franz Plunder, der Kopf des Projektes, heiratete eine Amerikanerin und kam zeitweise zurück nach Bregenz, um hier weitere Schiffe zu bauen und seiner Arbeit als Bildhauer nachzugehen. Mehrere von ihm konstruierte und gebaute Schiffe, darunter drei Ausgaben seiner „Sowitasgoht“, sind bis heute auf dem Bodensee unterwegs.

Ausstellung geplant

Das vorarlberg museum plant 2025 eine Ausstellung über Franz Plunder und sein Atlantik-Abenteuer. Deshalb wurde ein Modell des legendären Segelschiffs „Sowitasgoht V“ in Auftrag gegeben.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Schiffsmodell von „Sowitasgoht V“
Daniel Furxer
„Sowitasgoht V“ im Maßstab 1:10
Schiffsmodell von „Sowitasgoht V“
Daniel Furxer
Schiffsmodell von „Sowitasgoht V“
Schiffsmodell von „Sowitasgoht V“ und Modellbauer Jürgen Oltmann
Daniel Furxer
Schiffsmodell von „Sowitasgoht V“ und Modellbauer Jürgen Oltmann

Das neue Schiffsmodell wird zum ersten Mal am 12. Mai um 17.00 Uhr bei der Veranstaltung „freitags um 5“ präsentiert. Markus Barnay, Kurator der geplanten Ausstellung über Franz Plunder, wird über seine Recherchen zu Plunder und dessen Aktivitäten berichten.