Einkaufen im Supermarkt
ORF.at/Lukas Krummholz
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Teuerung

AK kritisiert hohe Lebensmittelpreise

Aus Sicht der Arbeiterkammer (AK) Vorarlberg sind die Teuerungen im Lebensmittelbereich besonders problematisch. Denn weil es nur drei große Anbieter gebe, könnten die Kundinnen und Kunden den gestiegenen Preisen nicht ausweichen, kritisiert Konsumentenschützer Paul Rusching.

Eine aktuelle Studie, an der auch die Nationalbank beteiligt ist, zeigt, dass Lebensmittel in Deutschland um 13 Prozent günstiger sind als in Österreich. Der Preisunterschied bezieht sich auf ein- und dasselbe Produkt.

Teuerung bei Brot besonders hoch

Für diesen Preisunterschied gebe es keine Erklärung, sagt Paul Rusching von der Arbeiterkammer. Die Preissteigerung sei nämlich deutlich höher als die Erhöhung der Produktionskosten. Ein Beispiel: Brot ist in Österreich seit Anfang 2021 um fast 30 Prozent teurer geworden. Das liegt weit über der Inflation, also der durchschnittlichen Teuerung.

Konsumentenschützer Paul Rusching
ORF
Für AK-Konsumentenschützer Paul Rusching sind die Preiserhöhungen bei Lebensmitteln nicht nachvollziehbar.

Dass Lebensmittel nicht nur teurer, sondern zum Teil extrem teuer geworden sind, ist auch der Bundeswettbewerbsbehörde nicht entgangen. Sie prüft derzeit die Preiserhöhungen der großen Lebensmittelketten in Österreich. Ergebnisse liegen bisher aber noch keine vor.

Rusching: „Unternehmen haben Gewinnmarge erhöht“

Die drei großen Anbieter hierzulande sind SPAR, REWE und Hofer. Zusammen decken sie 80 Prozent des Marktes ab. Dadurch könnten die Konsumentinnen und Konsumenten den gestiegenen Preisen kaum ausweichen, argumentiert Rusching.

Für den AK-Konsumentenschützer ist klar, dass die Unternehmen im allgemeinen Sog der Inflation ihre Gewinnmarge erhöht haben. „Genau diese Preissteigerungen von allen diesen drei großen Playern auf dem Markt ist natürlich auch der Grund, weshalb sich die Bundeswettbewerbsbehörde das genau ansieht und eine Branchenuntersuchung durchführt. Das ist höchst notwendig“, so Rusching.