Benno Elbs beim Joggen am Bodensee
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Bischof Benno Elbs mal ganz privat

Seit knapp zehn Jahren ist Benno Elbs der Bischof der Diözese Feldkirch. Für den ORF Vorarlberg ist das ein guter Anlass, ihn auch mal von seiner privaten Seite zu zeigen. Bischof Benno verrät im Interview mit vorarlberg.ORF.at zum Beispiel, wie lang er am Handy surft, welche Musik er gerne hört oder was ihn in der Kindheit geprägt hat.

ORF Vorarlberg: Wie würden Sie ihren Charakter beschreiben?

Benno Elbs: Man könnte sagen, dass auf mich alle Eigenschaften zutreffen, die man so landläufig der Waage zuschreibt. Das heißt, ich versuche immer auszugleichen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Das ist zum einen gut, weil ich lange Argumente gegeneinander abwäge. Zum anderen bleibt dadurch natürlich auch vieles in der Schwebe.

ORF Vorarlberg: Was für einen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Benno Elbs: Priester oder Arzt.

ORF Vorarlberg: Alltag: Was machen sie selber – gehen Sie auch Einkaufen?

Benno Elbs: Mein Alltag ist sehr durch meinen Terminkalender bestimmt. Einkaufen im Sinn vom täglichen Einkauf, das schaffe ich nicht mehr selbst. Seit meiner Bischofsweihe vor zehn Jahren habe ich mit Sr. Maria die Chefin meines Haushalts gefunden.

Zehn Jahre Bischof Benno

Seit knapp zehn Jahren ist Benno Elbs der Bischöf der Diözese Feldkirch. Für den ORF Vorarlberg ist das ein guter Anlass, ihn auch mal von seiner privaten Seite zu zeigen.

ORF Vorarlberg: Wie oft am Tag sind Sie in den Sozialen Medien (Insta usw.) unterwegs?

Benno Elbs: Oje, ich habe erst kürzlich einmal meine Bildschirmzeit pro Tag kontrolliert. Es gibt tatsächlich Tage, an denen ich bis zu sieben Stunden am Handy bin. Zu meiner Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass ich von meinem Handy aus natürlich auch Mails oder Telefonate beantworte usw. Ich checke also nicht sieben Stunden pro Tag meinen Instagram-Kanal.

ORF Vorarlberg: Welcher Post von Ihnen ist am besten gelaufen?

Benno Elbs: Ein Post, der sehr gut ging, war der, auf dem auch der Hund meines Bruders zu sehen war. Vielleicht auch deshalb. Erst kürzlich habe ich ein Foto von mir am Bodensee gepostet, das sehr, sehr gut gelaufen ist. Es sind also eher diese Einblicke ins Private.

ORF Vorarlberg: Wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken – was hat sie am meisten geprägt?

Benno Elbs: Meine Eltern und das bescheidene Aufwachsen auf einer Landwirtschaft.

ORF Vorarlberg: Haben Sie Geschwister?

Benno Elbs: Ja, einen Bruder. Er hat die Landwirtschaft meiner Eltern übernommen. Wenn ich im Sommer Zeit habe, helfe ich gerne auf den Feldern mit. Leider ist dafür viel zu selten Zeit.

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Erster Schultag von Benno
Privat
Erster Schultag von Benno
Benno Elbs beim Joggen am Bodensee
Elbs
Benno Elbs beim Joggen am Bodensee
Elbs bei Papst Franziskus
Elbs
Elbs bei Papst Franziskus

ORF Vorarlberg: Wann haben Sie die Entscheidung getroffen, Pfarrer zu werden?

Benno Elbs: Interessiert hat es mich schon lange. Aber ich war mir auch immer wieder einmal unsicher. Eigentlich wollte ich ja Krankenhaus-Seelsorger werden. Ich habe dann Theologie studiert und auch die Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht. Das kam nicht immer bei allen gut an, weil sie darin ein Hintertürchen gesehen haben, das ich mir quasi offengelassen habe. Die Sorge war unbegründet. Heute bin ich beides.

ORF Vorarlberg: Können Sie sich vorstellen – in Zukunft Ihre Predigten mithilfe der Künstlichen Intelligenz zu machen?

Benno Elbs: Nein. Vielleicht probiere ich es einmal aus, um zu sehen, was die KI aus einem Thema machen würde. Aber KI ist eben immer künstlich und Künstlichkeit und Seelsorge passen für mich nicht zueinander. Denn hier geht es um Wertschätzung und Empathie.

ORF Vorarlberg: Welche Musik hören sie am liebsten – privat?

Benno Elbs: Meine Favoriten sind Tina Turner, Whitney Houston und Elton John.

ORF Vorarlberg: Welches Kirchenlied mögen Sie am liebsten?

Benno Elbs: „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und „Christus ist erstanden“.

ORF Vorarlberg: Käsknöpfle oder Riebel – was mögen Sie lieber?

Benno Elbs: Das kommt ganz auf die Uhrzeit an. Riebel zum Frühstück ist unübertroffen und erinnert mich an meine Kindheit.

ORF Vorarlberg: Was ist Ihre Lieblingsspeise?

Benno Elbs: Hackbraten mit Kartoffelpüree.

ORF Vorarlberg: Ihre Lieblingsfarbe?

Benno Elbs: Blautöne mag ich sehr gerne.

ORF Vorarlberg: See oder Berg – was bevorzugen Sie?

Benno Elbs: Ich wandere unglaublich gerne in den Bergen.

ORF Vorarlberg: Ihre Lieblingsstelle in der Bibel?

Benno Elbs: Matthäus 6, 25ff. Es ist die Stelle, an der Jesus sagt: Sei nicht besorgt! … Ich weiß, was du brauchst.

ORF Vorarlberg: Waren Sie ein guter Schüler?

Benno Elbs: Das müsste man jetzt meine damaligen Lehrer und Lehrerinnen fragen. Aber sagen wir einmal so: es ging ganz gut.

Lebenslauf von Bischof Benno Elbs

Benno Elbs wurde am 16. Oktober 1960 in Bregenz geboren. Er besuchte die Volksschule in seiner Heimatgemeinde Langen sowie das Bundesgymnasium in Bregenz. Das Studium der Theologie an der Universität Innsbruck (Auslandsjahr in Paris) schloss er 1986 mit dem Doktorat ab (Dissertation über das Bußsakrament). Während des Studiums war Benno Elbs mehrere Jahre als Sanitäter des Roten Kreuzes im Einsatz. 1982 begann Elbs eine psychologische und therapeutische Ausbildung, die er mit dem Diplom in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Frankl abschloss.

Mit 25 Jahren zum Priester geweiht

Am 16. Mai 1986 empfing Benno Elbs durch Bischof Bruno Wechner die Priesterweihe. Von 1986 bis 1989 war er Kaplan in Bregenz-Mariahilf, gleichzeitig Religionslehrer an mehreren Schulen. Am 1. September 1989 folgte die Ernennung zum Spiritual des Bischöflichen Studieninternats Marianum und ein Jahr später zum Rektor. Am 1. September 1994 übernahm Benno Elbs die Aufgabe des Pastoralamtsleiters der Diözese Feldkirch. Am 4. Juli 2005, dem ersten Amtstag Elmar Fischers als Bischof von Feldkirch, wurde Benno Elbs zum Generalvikar berufen.

Seit Mai 2013 Bischof von Feldkirch

Am 8. Mai 2013 wurde Benno Elbs von Papst Franziskus zum Bischof von Feldkirch ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 30. Juni 2013 durch Alois Kothgasser, den Metropoliten der Erzdiözese Salzburg. Mitkonsekratoren waren Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien, und sein Amtsvorgänger Elmar Fischer. Der Wahlspruch von Bischof Benno lautet „Committe Domino viam tuam“ (= Befiehl dem Herrn deinen Weg).