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Politik

Kritik an illwerken für gekündigte Verträge

Die Vorarlberger SPÖ und NEOS haben die illwerke vkw kritisiert. Denn um Klagen von Kunden wegen der per 1. April erfolgten Preiserhöhung abzuwenden, kündigte der Vorarlberger Energieversorger laut „Vorarlberger Nachrichten“ („VN“) etwa 50 Haushalten den Vertrag.

Die SPÖ sprach von Einschüchterung. Sie forderte die Landesregierung als Miteigentümerin der illwerke vkw auf einzuschreiten. Dem schloss sich auch NEOS an. Der Energieversorger versuchten offenbar, kritische Kunden mundtot zu machen. NEOS bezweifelte zudem, dass die Kündigungen rechtskonform sind.

Illwerke: Bei unrechtmäßiger Erhöhung – Geld zurück

Die illwerke vkw hat den Strompreis für Haushaltskunden per 1. April von zehn auf 24 Cent pro Kilowattstunde mehr als verdoppelt. Gleichzeitig führte die Landesregierung einen Stromrabatt ein, der – gemeinsam mit der Strompreisbremse des Bundes – den Strompreis auch nach dem 1. April mehr oder weniger konstant hält. Manchen Kunden trieb die Preissteigerung angesichts fallender Preise an den Strompreisbörsen dennoch die Zornesröte ins Gesicht.

Umgekehrt führte ein erstinstanzliches Urteil des Handelsgerichts Wien, das eine Anpassung der Verbund AG für unzulässig erklärte, zu Verunsicherung beim Energieversorger – auch wenn betont wurde, dass die Sachlage in Vorarlberg eine andere sei. Gemeinsam mit der Arbeiterkammer wurde versichert, dass Klagen nicht notwendig seien. Sollte die Erhöhung nicht rechtmäßig sein, werde das Geld zurückbezahlt, so illwerke-vkw-Vorstand Christof Germann.

Dornbirner Rechtsanwalt strebt Sammelklage an

Manchen Kunden war das aber nicht genug. Der Dornbirner Rechtsanwalt Clemens Pichler strebt eine Sammelklage an, Hunderte Kunden seien dazu bereit, schrieben die „VN“ am Mittwoch unter Bezugnahme auf Pichler. Etwa 50 hätten bereits Klage eingebracht und stünden nun ohne Stromvertrag da.

Die gekündigten Stromabnehmer können nun entweder zu einem anderen Anbieter wechseln oder mit der illwerke vkw einen neuen Vertrag per 1. Juli abschließen. Mitte April kündigte die illwerke vkw AG nämlich eine Senkung des Strompreises per 1. Juli auf 18,7 Cent pro Kilowattstunde an. Dieser Preis wurde bis 31. März 2025 garantiert – allerdings müssen sich Kunden aus Gründen der Rechtssicherheit, wie es hieß, aktiv für den Umstieg auf das noch namenlose Produkt entscheiden, sprich: einen neuen Vertrag abschließen.

Vonseiten des Energieversorgers hieß es, man wolle sich auf die Kunden konzentrieren und darauf, auch zukünftig konkurrenzfähige Preise anbieten zu können. „Aus diesem Grund streben wir die Beendigung der eingebrachten Klagen an“, sagte Pressesprecher Andreas Neuhauser.