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Politik

Verbauung gefährdet Versorgungssicherheit

In Vorarlberg werden täglich 4.000 Quadratmeter Boden verbaut. Das entspricht etwa sieben Tennisplätzen. Das gefährdet nicht nur die Versorgungssicherheit mit österreichischen Lebensmitteln, warnt Experte Kurt Weinberger. Auch für den Hochwasserschutz wird es ein Problem, wenn es weniger Sickerflächen gibt.

In keinem anderen EU-Land sind die Supermarktflächen und die Straßendichte pro Kopf so hoch wie in Österreich. Experte Kurt Weinberger von der österreichischen Hagelversicherung warnt: Schon jetzt ist Versorgung mit Lebensmitteln aus Österreich gering, weil die Ackerflächen fehlen. „Wir haben zum Beispiel beim Getreide nur noch einen Versorgungsgrad von 85 Prozent. Bei Obst und Gemüse von 50 Prozent. Das bedeutet, wir sind schon sehr verletzbar was die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln anbelangt“, sagt Weinberger.

Landtagsenquete in Wolfurt

Am Freitag hat die Landtagsenquete in Wolfurt stattgefunden. In Vorarlberg wird täglich eine Fläche in der Größenordnung von sechs bis sieben Tennisplätzen verbaut. Welche Gefahren dies mit sich bringt, wurde bei der Landtagsenquete diskutiert.

Er sieht diese Entwicklung auch in Vorarlberg. „Das Grundbedürfnis aller Menschen ist es, genügend Essen und Trinken zu haben. Dieses Grundbedürfnis dürfen wir nicht fahrlässig durch diese Zerstörung unseres Landes durch Verbauung gefährden“, meint Weinberger.

Dichtestes Straßennetz der EU

Verbaut wird die Fläche nicht nur für Gewerbegebiete und Wohnfläche, sagt Weinberger. „Wir haben in Österreich im Vergleich zu den anderen Ländern der EU das dichteste Straßennetz mit 15 Metern Straßenlänge pro Kopf“, erklärt der Experte. Gleichzeitig würden sehr viele Immobilien leerstehen, laut Weinberger in etwa die Fläche der Stadt Wien. Es wäre also noch genügend bebaute aber ungenutzte Fläche vorhanden, sagt Weinberger.

Experte: Hochwasserschäden werden zunehmen

Auch für die Sicherheit ist der Boden wichtig. „Zubetonierter Boden kann kein Wasser speichern. Die Überschwemmungs- und Hochwasserschäden nehmen zu. Ein weiterer negativer Effekt ist, dass zubetonierter Boden kein Pflanzenwachstum ermöglicht und damit kein CO2-Speicher möglich ist“, sagt Weinberger