Wie erfolgreich man mit einem Start-Up sein kann, beweist Johannes Moser. Mit drei Freunden verkaufte er ein Start-Up zur Datenstromanalyse für kolportierte 100 Millionen Euro, über den genauen Preis herrscht Stillschweigen. „Jedes Start-Up hat eine unterschiedliche Geschichte. Was aber alle vereint, ist, dass man Motivation, Mut und eine gewisse Leidensfähigkeit braucht“, sagt Moser. „Die Start-Up-Welt wird sehr glorifiziert, es schwebt aber immer ein Risiko mit. Statistisch gesehen schafft es eins von zehn Start-Ups, erfolgreich zu sein“, ergänzt er.
Vorarlberg als Land der Innovation
Vorarlberg war schon immer ein Land der Innovationen. Damit sind einige Betriebe sogar Weltmarktführer geworden. Die Art und Weise, wie Ideen umgesetzt werden, hat sich verändert. Kleine Start-Up-Unternehmen kommen überraschenderweise auf den Markt und sind sehr erfolgreich in ihrem Tun.
Moser sucht nicht nach Ideen, sondern das Problem. "Es gibt Produktmanagement-Philosophien die sagen, man soll sich nicht in das Produkt verlieben, sondern in das Problem. Dann besteht auch nicht die Gefahr, dass man die Idee zu sehr glorifiziert und etwas am Markt vorbei entwickelt.
Gute Zusammenarbeit ist wichtig für Innovation
Das Start-Up-Land Vorarlberg kommt immer mehr in die Gänge, verantwortlich dafür ist unter anderem die Fachhochschule Vorarlberg. Dort greift man den Jungen bei der Vernetzung unter die Arme. „Innovation kann nur geschehen, wenn man gut zusammenarbeitet. Es ist wichtig, seine Idee mit möglichst vielen Menschen zu teilen und Feedback einholt. Das ist das Prinzip der Co-Creation“, erklärt Magdalena Meusburger von der Start-Up-Stube der FH Vorarlberg.
Neben der Fachhochschule entsteht in der Campusväre der nächste Innovationsraum. Tausend Quadratmeter in den alten Industriehallen werden unternehmerisch gefüllt. Das Interesse daran ist vielfältig. „Da war von der Gastronomie über die klassische Kreativwirtschaft bis hin zum Schachklub alles dabei“, sagt Theresa Bubik von der Campusväre. Im Herbst soll der Umbau starten.
In Vorarlberg fehlt das Risikokapital
Für Start-Up-Unternehmer Jodok Batlogg ist Vorarlberg einer der privilegiertesten Lebensorte der Welt. Obwohl Vorarlberg eine sehr gute Wirtschaftsleitung hat, fehle es aber an Risikokapital. „Wenn wir aber rund 300 Millionen Euro für die Tunnelspinne in Feldkirch haben, ist es sicher auch möglich, für Innovation sehr hohe Beträge aufzubringen“, meint Batlogg.
Jodok Batlogg über Start-ups
Der Klima Tech Gründer Jodok Batlogg spricht unter anderem über die Vorarlberger Start-up-Szene und wo es überall noch Probleme gibt. Außerdem berichtet er was Start-up Unternehmen leisten, wovon dann auch heimische Unternehmen profitieren können.
Aus Sicht von Batlogg brauchen Start-Up-Unternehmerinnen und -Unternehmer Freiraum, Unterstützung und das Verständnis, dass ihre Arbeit ein wertvoller Beitrag ist. Sehr wichtig sei es auch, die Szene international zu machen.
Ein Problem in der Start-Up-Szene sei in der Vergangenheit gewachsen. Da hätten Männer Männern Geld gegeben. „Wir müssen mehr in Unternehmerinnen investieren. Ich glaube, dass die Innovation mindestens gleich gut ist, wenn nicht sogar anders rum. Hier haben wir großen Nachholbedarf“ sagt Batlogg.