Ein Kind bekommt die Coronavirus-Schutzimpfung
APA/Herbert Pfarrhofer
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Gesundheit

Immer weniger Kinder werden geimpft

Immer mehr Kinder werden in Vorarlberg gar nicht oder zu spät geimpft. So ist die Durchimpfungsrate bei Masern beispielsweise deutlich gesunken. Eine ernüchternde Entwicklung, sagt Sanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Denn wenn die Durchimpfungsraten fallen, kämen auch wieder Krankheiten auf, die beinahe ausgestorben sind.

Bei Keuchhusten, Kinderlähmung und Diphterie ging die Durchimpfungsrate seit 2019 um etwa drei Prozent zurück, bei Masern sogar um zehn Prozent. Ernüchternd, meint Sanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Das heißt nämlich Kinder wurden gar nicht oder nicht fristgerecht geimpft. Bei der Grippeimpfung zeigt sich der Rückgang noch klarer: 56.000 Kinder kamen 2021 dafür in Frage, 2.900 wurden geimpft, ein Jahr später war es die Hälfte.

Wenn in der Durchimpfung von Kindern solche Defizite entstehen, werden diese Erkrankungen wieder auftreten, so Sanitätsdirektor Wolfgang Grabher: „Kinderlähmung, die knapp vor dem Ausrotten war oder auch Diphterie und Keuchhusten sind wieder im kommen. Diese Erkrankungen werden zwangsweise wieder auftreten, wenn die Impfmoral zurückgeht.“

Pandemie nur ein Grund der niedrigen Impfrate

Ein Grund, warum Kinder weniger geimpft werden war laut Experten die Pandemie. Denn es gab keine Impfungen an der Schule und keine Impftermine bei Ärzten. Auch der Schrecken vieler Krankheiten ist vergessen. So sieht man Kinder, die an Kinderlähmung leiden kaum noch und manche Eltern glauben laut Grabher, die Impfnebenwirkungen seien schlimmer als die Krankheit, die bekämpft wird. Der Vorarlberger Sanitätsdirektor appelliert an alle Eltern, sich noch mehr über Impfungen und ihre Wirkungen zu informieren.