Blick ins Rheintal mit Bodensee
imago images/Alexander Rochau
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Städte und Gemeinden

Wo Vorarlberg die Nase vorne hat

Der Österreichische Städtebund hat die 75 größten Städte und Gemeinden verglichen – und Vorarlberg kann in einigen Bereichen Spitzenplätze vorweisen. Darunter sind auch kuriose Dinge – aber auch wichtige Themen wie die Kleinstkinderbetreuung, bei der es Rankweil ganz nach vorne schafft.

In Rankweil steht für die Hälfte der Kinder von null bis zwei Jahren ein Kinderbetreuungsplatz zur Verfügung, so viele kann keine andere der 75 Gemeinden vorweisen. Auch Dornbirn und Hard schaffen es mit 36 und 37 Prozent an Kleinstkinderbetreuungsplätzen unter die Top Ten der Österreichwertung.

Lustenau hat die jüngste Bevölkerung

Der Titel für die jüngste Bevölkerung geht ebenfalls nach Vorarlberg. Den hat sich die Marktgemeinde Lustenau geholt. Dort kommen 38 Kinder und Jugendliche auf 100 Erwachsene. Das ist der bundesweite Spitzenwert. In Hohenems sind es immerhin noch 36. Das reicht in der Endabrechnung für Platz 4 im Österreich-Vergleich.

Hard mit der meisten Wasserfläche

In der Studie wurde unter anderem geschaut, welche Stadt den größten Anteil an Alpflächen hat – dabei landet die Stadt Dornbirn auf Platz eins. Fast 18 Prozent des Gemeindegebietes sind Alpgebiet.

Auch beim Wasser liegt Vorarlberg vorne: Bei der Frage – welches Gemeindegebiet besteht aus mehr als 50 Prozent Wasser, hat die Bodenseegemeinde Hard die Nase vorn. 50,2 Prozent der Fläche ist Wasser. Kein anderer Ort in Österreich hat mehr.

Ergebnisse der Städte- und Gemeindestudie

Der österreichische Städte-Bund hat die bundesweit 75 größten Gemeinden verglichen. Die Ergebnisse für Vorarlberg können sich durchwegs sehen lassen. Ein Minuspunkt ist aber die hohe Verschuldung einiger Gemeinden.

Vorarlberg mit höchster Geburtenrate

Auch bei der Geburtenrate liegt Vorarlberg weit vorne: Bludenz liegt mit 66 Babys pro 1.000 Frauen auf dem zweiten Platz. Nur Ansfelden in Oberösterreich kann mehr Babys vorweisen. In Hohenems waren es 61, in Bregenz 60. Das reicht für die Plätze 4 und 5. Das führt dazu, dass Vorarlberg mit durchschnittlich 58 Geburten pro 1.000 Frauen das Bundesland mit der höchsten Geburtenrate im Jahr 2021 ist.

Negativ-Spitzenplatz bei Neuverschuldung

Spitzenplätze gibt es auch im Finanzbereich: Im Jahr 2021 investierten die Vorarlberger Gemeinden im Schnitt 676 Euro pro Kopf. So viel wie in keinem anderen Bundesland. Das hat Vorarlberg aber auch zum Negativ-Spitzenreiter bei der Neuverschuldung gemacht. Die haben 2021 397 Euro pro Kopf betragen. Würden die untersuchten Gemeinden so weiter wirtschaften, dann bräuchten sie im Schnitt laut dem Städtebund elf Jahre, um die Schulden tilgen zu können. In Bludenz sogar 49 Jahre, in Bregenz 30.

Gespräch über Gemeindeschulden

Andrea Kaufmann, ÖVP-Gemeindeverbandspräsidentin und Bürgermeisterin von Dornbirn, spricht über die Verschuldung von Gemeinden.