Der Storch ist wiederholt Spaziergängerinnen und Spaziergängern in Lochau am Bodensee sehr nahe gekommen. Von einigen ließ er sich auch streicheln. Da der Vogel offenbar nicht imstande ist, sich in der Freiheit allein zurechtzufinden und sich dadurch selbst gefährdet, wurde er von der Tierrettung eingefangen. Da sich der Storch so artfremd verhält, lag schnell die Vermutung nahe, dass er von Menschen mit der Hand aufgezogen worden sein musste.
„Storch weiß nicht mehr, wer er ist“
Karl-Heinz Hanny von der Vorarlberger Tierrettung fing den Storch vor zwei Wochen ein. „Der Landesveterinär hat herausgefunden, dass der Storch in Lindau am Bodensee im benachbarten Deutschland von einer Tierärztin aufgezogen worden ist“, berichtet Hanny im ORF-Vorarlberg-Interview. Diese habe es gut gemeint und den Storch optimal aufgezogen, allerdings sei das Tier allein aufgewachsen. „Der Storch hat das Problem, dass er nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist. Er glaubt vielleicht ein Mensch zu sein und ist dadurch sehr gefährdet“, so Hanny.
Was wurde aus aufdringlichem Storch?
In Lochau hat die Tierrettung vor zwei Wochen einen aufdringlichen Storch einfangen müssen. Er ist Spaziergängern immer wieder ungewöhnlich nahe gekommen. Der Storch wurde von einer Tierärztin in Lindau aufgezogen. Dort am Bodensee-Ufer ist die Aufregung nun groß, dass „ihr“ Storch von der Vorarlberger Tierrettung eingefangen wurde.
Die Lindauer Tierärztin wollte kein Interview geben. Sie sagte nur, dass sie traurig sei, dass der Storch nicht mehr in Lindau ist, und dass jetzt die Behörden die Sache in die Hand nehmen müssten.
Storch ist nun in Ulm
Die österreichischen Behörden haben den Storch inzwischen in eine Aufzuchtstation in der Nähe von Ulm gebracht. Dort soll er resozialisiert werden, indem er mit einem anderen Storch zusammengebracht wird. Danach kann man den Storch vielleicht wieder in die Freiheit entlassen, hofft Hanny.