Am Freitagvormittag wurde vor Gericht erörtert, was sich die entlassene Betriebsratsvorsitzende in den Augen der Geschäftsführung zu Schulden kommen hat lassen. So soll sie unter anderem seit 2018 immer wieder dafür abgemahnt worden sein, zu spät zur Arbeit gekommen zu sein.
Führungskraft angeblich zu Unrecht angeschwärzt
Verschlimmert hat sich der Konflikt zwischen der Mitarbeiterin und der Geschäftsführung im Dezember des vergangenen Jahres: Die Frau habe den Vorwurf erhoben, von einer weiblichen Führungskraft körperlich attackiert worden zu sein – sie hätte sie herumgeschubst und herumgestoßen.
Die Geschäftsführung schenkte den Aussagen der Mitarbeiterin allerdings keinen Glauben: Dort ging man davon aus, dass die Betriebsratsvorsitzende ihre Vorgesetzte zu Unrecht angeschwärzt hat, weshalb die Entlassung ausgesprochen wurde.
Tridonic strebt Vergleich an
Für Freitag wird im Prozess noch kein Urteil erwartet. Noch besteht die Möglichkeit auf Einigung: Die beiden Parteien könnten noch zu einem Vergleich finden, zumindest die Firma Tridonic strebt einen solchen an. Das Vertrauensverhältnis zur ehemaligen Mitarbeiterin sei allerdings zerrüttet.
Für den Betriebsrat des Zumtobel-Tochterunternehmens gehe die Bedeutung des Prozesses weit über die Firma selbst hinaus: Von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern wird gefürchtet, dass die Entlassung der Betriebsratsvorsitzenden Schule machen könnte und dass künftig weitere – unliebsame – Betriebsräte gekündigt oder entlassen werden könnten.