Regenbogenflagge
lazyllama – stock.adobe.com
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Chronik

Welche Gemeinden LGBTQIA+ unterstützen

Der Verein CSD Pride Vorarlberg setzt sich für die Gleichberechtigung aller Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung, ein. Derzeit will der Verein die Vorarlberger Gemeinden dafür gewinnen, Zeichen der Solidarität zu setzen. Die teilnehmenden Kommunen werden auf einer virtuellen Landkarte markiert.

Den Verein CSD Pride Vorarlberg gibt es seit gut einem Jahr. Seine Mission: Egal welche sexuelle Orientierung jemand hat, alle sind Menschen sind Teil unserer Gesellschaft. Aktuell werden alle Gemeinden dazu eingeladen, ihre Solidarität zu zeigen – zum Beispiel mit dem Hissen einer Regenbogenfahne vor dem Rathaus.

Die Gemeinden, die ihre Solidarität zeigen, werden auf einer virtuellen Landkarte markiert, wie Obperson des Vereins und Medien- und Event-Gestalter Emanuel Wiehl erklärt. Damit sollen diese Gemeinden Anerkennung dafür erfahren, „dass sie sagen: Ja, wir stehen dafür ein“. Und gleichzeitig soll die Karte für die anderen Gemeinden als Inspiration dienen, um sich auch zu beteiligen, sagt Wiehl. Fünf Gemeinden sind bereits auf der Landkarte markiert: Bregenz, Hard, Hörbranz, Wolfurt und Koblach.

landkarte
CSD Vorarlberg
Landkarte: Die Gemeinden Bregenz, Hard, Hörbranz, Wolfurt und Koblach sind bereits farblich markiert

Stellenwert in der Gesellschaft

Bunt und schrill, so erscheint die LGBTQI-Community manchen von außen, aber abseits von Fröhlichkeit und Regenbogenparade gibt es den Alltag, in dem noch keine Gleichstellung herrscht, etwa bei Behördengängen. Und als Vorstandsmitglied Fabio Egger-Petter seinen Partner heiratet, ist das noch etwas nicht Alltägliches.

„Das ist für mich wichtig, weil es auch das Wir-Gefühl wieder herstellt, du gehörst dazu, du darfst heiraten, du bist in einer Gesellschaft“, sagt Egger-Petter. „Und wie man weiß, es ist ein sehr hoher Stellenwert in einer Gesellschaft, wenn man verheiratet ist. Das ist auch ein gewisser Teil von Zugehörigkeit und dem Wir, von dem wir immer reden.“

Aktion für Gleichberechtigung

Der Verein CSD Pride Vorarlberg setzt sich für Gleichberechtigung ein. Nun sollen die Vorarlberger Gemeinden gewonnen werden. Wer sich solidarisch zeigt, wird auf einer virtuellen Landkarte markiert.

Zeichen der Wertschätzung

So will der Verein mit der Landkarte allen Menschen das Gefühl geben, dass sie ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft sind. Vorstandsmitglied Dominik Greißing ist als Gemeindevertreter für NEOS in Hörbranz aktiv. Er erinnert sich an seine Jugend, als es in einem Dorf noch nicht einfach war, die eigene Homosexualität offen zu zeigen. „Wenn wir vor 25 Jahren schon so weit gewesen wären wie jetzt und die Gemeinden ein offizielles Zeichen der Solidarität und der Wertschätzung abgegeben hätten, wäre das um einiges einfacher gewesen“, so Greißing.

„Fahne schließt niemanden aus“

Geht es nach dem Verein, sollen bald vor so vielen Rathäusern wie möglich Regenbogenfahnen wehen. Allerdings wurde in der Vergangenheit manche dieser Flaggen mutwillig zerstört. Vielleicht wüssten manche gar nicht, was sie da wirklich machen, sagt Emanuel Wiehl, der gerne das Gespräch mit diesen Personen führen würde, um herauszufinden, warum sie das tun, ob sie sich etwa von der Fahne bedroht fühlen. „Die Fahne erzeugt eigentlich ein größeres Wir und schließt niemanden aus“, stellt Wiehl klar.