Die älteste urkundliche Nachricht von dem Haus, in dem die besagte Kellertüre zu finden ist, stammt aus dem Jahr 1178. 1774 wurde auf dem Fundament des verfallenen Gebäudes ein Mesmer- und Schulhaus errichtet. Im Rahmen der Renovierung des Mesmerhauses in St. Corneli wurden nun auch die Gemäuer untersucht. Dabei sei man auf die historisch sehr wertvolle Kellertüre gestoßen, erklärt der Historiker Rainer Bayer.
Rätselhafte nachträgliche Änderungen
Die Untersuchungen zur Altersbestimmung des Holzes ergaben, dass die Türe mit der ungewöhnlichen Form noch viel älter ist als gedacht. Der hölzerne Sturz über der Holztüre stammt aus der Zeit um 1255, das kleine Türbrett in der Mitte der Kellertüre kommt aus der Zeit um 1303, erklärt Bayer.
Dieses kleine Türbrett wurde nachträglich herausgeschnitten, den Beschlägen nach aber auch schon vor einigen Jahrhunderten, so der Experte. Warum dieses Türbrett herausgeschnitten wurde, ist für den Historiker nicht nachvollziehbar. Manche erinnere es an das Märchen „Hänsel und Gretel“, lacht Bayer.
Eine weitere kleine Veränderung gab es im Laufe der Zeit: Das Türschloss wurde ausgewechselt, das sei klar erkennbar, sagt Bayer. Das sei aber ebenfalls bereits vor Jahrhunderten passiert.
Historische Tür bleibt im Mesmerhaus
Die Kellertüre funktioniert einwandfrei, deshalb bleibt sie weiterhin im Mesmerhaus. Auch wenn dem Bundesdenkmalamt in Bregenz angeboten wurde, die Kellertüre mitzunehmen und sie zu konservieren. Die Antwort gefiel dem Historiker: Die Tür gehöre zum Haus und bleibe auch dort.
Älteste Türe Österreichs entdecket
Im Keller des Mesmerhauses in St. Corneli in Tosters befindet sich die älteste noch in Funktion befindliche Türe in einem Wohnhaus im gesamten deutschen Sprachraum.