Verkehr
ORF
ORF
Umwelt

Schweiz kämpft gegen ungesunden Lärm

Mehr als eine Million Menschen sind in der Schweiz ungesundem Lärm ausgesetzt. Dauerlärm kann krank machen, laut Statistik sterben jährlich rund 500 Schweizerinnen und Schweizer daran. Schweizer Städte und Gemeinden sind gesetzlich verpflichtet, Abhilfe zu schaffen. Vorreiterin bei der Lärmbekämpfung ist die Stadt Zürich.

Ungesunder Lärm entsteht durch Verkehr, Industrie und Gewerbe oder auch durch Flugplätze. Durch Dauerlärm steigt das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, an Diabetes zu erkranken oder einen Tinnitus zu bekommen, warnt Martin Looser von der Lärmliga Schweiz.

140.000 Menschen von Grenzüberschreitungen betroffen

Zürich ist mit fast 450.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Schweiz. Neben der Idylle am See gibt es auch noch die Kehrseite, die vielbefahrenen Haupt- und Durchfahrtsstraßen. Gerade an großen Kreuzungen werden die Lärm-Grenzwerte nicht eingehalten. Mit Tempo 30, Baumreihen, engeren Straßen und einem Lärmschutzbelag soll dem unter anderem entgegengewirkt werden, sagt Verkehr- und Stadtraum-Leiter Rupert Wimmer.

Zürich im Kampf gegen den Lärm

Vorarlberger setzen vermehrt auf Gold | Zürich im Kampf gegen den Lärm | 800 Ukrainer haben Arbeitsplatz | Älteste Türe Österreichs entdecket | ÖBB-Arlbergstrecke mehrere Tage gesperrt | Unfälle in Alberschwende und Lustenau | 87-Jähriger Skiweltmeister | Burgtheater-Inszenierung begeistert Publikum | Emmaus-Gang am Ostermontag

Zudem müssen die Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnhäusern an vielbefahrenen Straßen Lärmschutzfenster von der Stadt bezahlt bekommen. Laut Wimmer leben 140.000 Menschen in Zürich in Gebieten mit Grenzüberschreitungen, obwohl die Stadt bereits seit Jahren an der Lärmverringerung arbeitet.

Architekten müssen umdenken

60 Prozent der Straßen in Zürich seien bereits auf Tempo 30 umgestellt, Ziel seien 90 Prozent, so Daniela Ludwig, die Leiterin des Amts für Baubewilligungen. Neubauten sind an lauten Straßen nur unter Auflagen möglich. Wer sich nicht daran hält, bekommt laut Ludwig keine Baubewilligung mehr. Zudem müssen Architekten künftig darauf achten, dass keine oder nur kleine Fenster zur Straße gerichtet werden, und dass sich vor allem Balkone in ruhigen Innenhöfen befinden.