In der Heilandskirche in Dornbirn begrüßte der Mesner die Gläubigen beim Karfreitagsgottesdienst persönlich. Sie können immer noch nicht verstehen, warum der Feiertag für Protestantinnen und Altkatholiken 2019 von der ÖVP-FPÖ-Regierung nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs abgeschafft wurde.
„In Deutschland ist das der höchste Feiertag, da darf nicht einmal in den Gaststätten Musik laufen. Als ich nach Vorarlberg kam, musste ich mich zuerst daran gewöhnen, dass hier die Geschäfte offen haben“, sagt etwa Jürgen Hauck. „Ich finde es sehr schade, der Karfreitag ist für uns der höchste Feiertag und grundsätzlich finde ich schon, dass er uns zusteht“, sagt Eveline Simma.
Karfreitag für Evangelische nicht mehr frei
Der Karfreitag ist für die evangelischen Christen der höchste Feiertag. Seit 2019 haben sie am Karfreitag aber nicht mehr frei. Um an den Gottesdiensten teilnehmen zu können, mussten sich die Gläubigen also Urlaub nehmen. Das findet der evangelische Pfarrer von Dornbirn nach wie vor unfair.
„Wäre ein Zeichen der Anerkennung von Minderheiten“
„Die Wunde schmerzt und die Narbe ist nach wie vor da. Man hat uns den Karfreitag weggenommen und wir wollen ihn zurückhaben. Das ist unser großes Anliegen. Wir wären heilfroh, wenn wir den Karfreitag als ganz normalen Feiertag für alle zurückbekommen würden. Das wäre auch ein Zeichen der Anerkennung von Minderheiten in Österreich“, sagt der evangelische Pfarrer aus Dornbirn, Michael Meyer. Eine Mehrheit in der Regierung gibt es dafür nicht, die ÖVP ist dagegen und die Grünen wären für einen Feiertag für alle.