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Integra-Konkurs wurde abgewendet

Das Sozialunternehmen Integra wird doch nicht in den Konkurs geschickt. Das Projekt für Langezeitarbeitslose wird von der Arbeiterkammer übernommen. Zusätzlich steigt der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin, kurz aks, als neuer Gesellschafter ein.

Der Verlust von Integra betrug im Jahr 2022 rund 900.000 Euro. Ein Sanierungsplan war vorerst gescheitert, nachdem der Verein Dowas, einer der Hauptgesellschafter, kein weiteres Geld zuschießen wollte. 250 Mitarbeitende sind vergangene Woche bereits beim AMS angemeldet worden.

AK und aks sind die beiden Gesellschafter

Integra wird nun von der Arbeiterkammer Vorarlberg als Hauptgesellschafter übernommen, sagt AK-Präsident Heinzle im ORF Vorarlberg-Interview am Montag. Damit sei die Zukunft der derzeit 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerettet. Damit das Sozialunternehmen weitergeführt werden kann, habe man einen neuen Gesellschafter gefunden. Dabei handelt es sich um den Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin, kurz aks.

„Für uns war klar, wir wollen Integra retten. Es war schwierig, aber wir haben mit dem aks einen Gesellschafter gefunden“, so Heinzle. Ein weiterer Gesellschafter sei zudem in Aussicht. Derzeit sind laut Heinzle die Arbeiterkammer und das aks die einzigen Gesellschafter.

Heinzle geht künftig von positive Bilanzen aus

Durch die Einigung mit dem aks, die am Wochenende erzielt werden konnte, konnte man vorläufig das Schlimmste verhindern, sagt Heinzle. Es sei aber klar, dass es nicht genüge, einen Gesellschafter zu tauschen. Die Sanierung laufe schon einige Jahre und er gehe davon aus, dass die Bilanzen noch in diesem Jahr oder spätestens in zwei Jahren positiv sind.

Für aks-Geschäftsführer Georg Posch gibt es direkte Berührungspunkte zwischen aks und Integra. Eine Zusammenarbeit sei deshalb sehr sinnvoll. Der aks biete ähnliche Projekte an wie Integra. Dort bekommen Menschen, die psychische Probleme haben, eine Beschäftigung. Und auch bei Langzeitarbeitslosigkeit sei das relevant.

Hand in Hand: aks und Integra

Langzeitarbeitslosigkeit hat laut Posch entweder eine gesundheitliche Vorgeschichte oder gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen. Genau da wolle man künftig gemeinsam mit Integra eingreifen. Posch sagt, er sehe auch wirtschaftliche eine positive Zukunft. Einige Probleme, die jetzt aufgetaucht sind, würden noch von früher stammen. Der aks könne jedenfalls viel betriebswirtschaftliches Wissen einbringen.

Ausständige Gehälter werden überwiesen

Zu den Gesellschaftern der Integra Vorarlberg gehörten bisher die Arbeiterkammer Vorarlberg (38,25 Prozent) und das DOWAS – der Ort für Wohnungs- und Arbeitssuchende (36,7 Prozent). Die restliche Anteile hielten die ARB Arbeitsinitiative Regio Bodensee (18,33 Prozent) und der Verein Berufsvorschule Jugend am Werk (6,75 Prozent).

Die Anteile von Dowas sind laut Heinzle um einen symbolischen Euro von der Arbeiterkammer gekauft worden. Die ausständigen Gehälter würden am Montag und Dienstag überwiesen werden.