Der Wiegensee liegt auf knapp 2000 Meter.
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Umwelt

44 Millionen Euro für Schutz der Moore beantragt

Mit rund 1.000 Mooren hat Vorarlberg neben Salzburg österreichweit die meisten Moorgebiete. 95 Prozent von ihnen weisen einen Sanierungsbedarf auf, weshalb Österreich bei der EU 44 Millionen Euro für die Renaturierung der Moore beantragte.

Moore sind ein wesentlicher CO2-Speicher. Deshalb zählt die Renaturierung der Moore zu den wirksamsten Klimaschutz-Maßnahmen. „Alle Moore zusammen nehmen weltweit zwar nur drei Prozent der Landfläche ein, haben aber doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert als alle Wälder, die rund 30 Prozent der Landfläche einnehmen“, erklärt Landesrat Daniel Zadra (Grüne). „Werden die Moore aber entwässert, geben sie diesen Kohlenstoff in die Atmosphäre ab und wir haben ein zusätzliches Klimaproblem, die Erderhitzung wird dadurch angeheizt“, sagt Zadra weiter.

Moore haben Sanierungsbedarf

Vorarlberg ist ein Land der Moore. Mit rund 1.000 hat Vorarlberg neben Salzburg österreichweit die meisten Moorgebiete. Da sie ein wesentlicher CO2-Speicher sind, zählt die Renaturierung von Mooren zu den wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Dafür wurden bei der EU 44 Millionen Euro beantragt.

Vorarlberg übernimmt beim größten Moorschutzprojekt Österreichs, an dem sich alle neun Bundesländer beteiligen, die Führungsrolle. Mit den bei der EU beantragten 44 Millionen Euro für ganz Österreich könnten die notwendigen Renaturierungen von vielen bedrohten Mooren umgesetzt werden. „Durch die immer mehr werdenden Hitzesommer werden die Moore immer mehr unter Druck kommen. Die Vegetation wird sich verändern wenn der Wasserspiegel nicht stimmt und die Landwirte werden diese Streuwiesen verlieren. Wir müssen jetzt eine Trendwende schaffen“, sagt der Betreuer der Schutzgebiete, Martin Bösch.

Moore brauchen Wasser

Bodenverbrauch, Entwässerung und Düngung wirken sich dramatisch auf die Zustände der Moore aus. „Der Zustand kann in vielen Bereichen aber wieder hergestellt werden, wenn wieder Wasser ins Moor kommt. Die Moore müssen so schnell wie möglich fit gemacht werden, damit sie diese Änderungen überstehen können, weil wenn sie ohne Wasser sind, wird das CO2 freigesetzt“, erklärt die Projektverantwortliche Christiane Machold.

Im Fohramoos in Dornbirn zum Beispiel wurden bereits Renaturierungsmaßnahmen gesetzt. „Im Prinzip geht es darum, dass das Wasser im Moor zurückgehalten wird. Im Fohramoos hatten wir eine alte Wasserleitung mit einem Graben, die das Moor ständig entwässert hat. Deshalb haben wir Dämme eingezogen, die diesen Graben wieder schließen und das Wasser im Moor aufstauen und in die Fläche bringen“, erklärt Bösch.

Antwort der EU wird bis Juni erwartet

Die Finanzierungszusage der EU wird bis Juni erwartet, wenn es sie gibt, sind in ganz Vorarlberg mehrere Wiederherstellungen von Mooren geplant. "Wird der Antrag angenommen, können wir bereits nächstes Jahr mit der Umsetzung starten“, sagt Zadra. Im Mittelpunkt würde aber das österreichweit größte Moorschutzprojekt „Vielfalt Rheindelta“ stehen. Die Renaturierungen sollen dann in den kommenden zehn Jahren erfolgen.