Bazora
ORF Vorarlberg
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Chronik

April, April: Die Bazora bleibt Naherholungsgebiet

Der April-Scherz des ORF-Vorarlberg-Teams ist geglückt. Nachdem am Samstagmorgen berichtet wurde, dass der Bazora-Hang in Frastanz zur Stromproduktion genutzt werden soll, deckt der ORF Vorarlberg auf: Die Geschichte war ein April-Scherz.

Die vermeintlichen Pläne der Gemeinde Frastanz, einen Wind- oder Solarpark auf der Bazora zu errichten, sorgten für reichlich Aufsehen. Das Handy des Bürgermeisters Walter Gohm klingelte wesentlich häufiger als an einem normalen Samstag, meinte Gohm. Auch die ORF-Redaktion bekam einige Nachrichten zu den Plänen. Eine Einwohnerin von Gurtis zum Beispiel wäre gerne in den Prozess mit eingebunden worden.

Bürgermeister Walter Gohm kann die Bevölkerung aber beruhigen, die Bazora bleibt auch in Zukunft ein Naherholungsgebiet und wird nicht für die Stromproduktion verwendet. Der Gemeinde Frastanz ist die Wichtigkeit des Themas aber sehr wohl bekannt, weshalb sich auf vielen öffentlichen Gebäuden der Gemeinde bereits Photovoltaik-Anlagen befinden. Für Windräder sei Frastanz aber von der geografischen Lage her nicht besonders gut geeignet, meint Gohm.

Frastner zu Bazora-Plänen

In der Gemeinde Frastanz gibt es Pläne, auf der Bazora einen Wind- oder Photovoltaikpark zu errichten. „Vorarlberg heute“ wollte wissen, was die Bevölkerung zu den Plänen sagt.

Der April-Scherz des ORF Vorarlberg

Der Skilift Bazora oberhalb von Frastanz war in diesem Winter keinen einzigen Tag in Betrieb. Viele Chancen hat der Schlepplift gegen die Klimaerwärmung wohl nicht. Darum will die Gemeinde den Hang nun für die Stromproduktion nutzen.

Fotostrecke mit 3 Bildern

PV-Anlage an der Bazroa
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Windräder Bazora
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Die Gemeindevertretung habe sich bereits im September ganz klar für die Energieautonomie der Gemeinde bis 2040 ausgesprochen, sagt Bürgermeister Walter Gohm. Dafür sei es auch notwendig, Entscheidungen zu treffen.

Welches Projekt am Bazorahang umgesetzt werden soll, darüber wird laut Bürgermeister die Bevölkerung entscheiden. Aufgrund der exponierten Lage des Hanges spricht Gohm von einem Leuchtturmprojekt für ganz Vorarlberg.

Wild- oder Solarpark auf Bazora

Die Gemeinde Frastanz will den Bazorahang für erneuerbare Energiegewinnung nutzen. Es gibt Pläne, den Bazorahang für die erneuerbare Energiegewinnung zu nutzen. Dort soll entweder ein Photovoltaik- oder ein Windpark entstehen. Die Aufregung ist groß.

Meteorologe: Beides wäre möglich

Für den Meteorologen Thomas Rinderer würde sowohl eine Photovoltaikanlage als auch Windräder am Bazorahang funktionieren. Es gäbe genügend Wind für Windräder, weil der Hang am Ausgang des Saminatals liegt – wo der Wind „so richtig herauspfeift“. Auch eine Photovoltaikanlage wäre möglich, es handle sich zwar um einen Nordwesthang, aber im Sommer wäre genügend Sonneneinstrahlung vorhanden, sagt Rinderer.

20.000 Paneele oder drei Windräder

Im Zuge der Kanalarbeiten im Bazoragebiet wurden im vergangenen Jahr die nötigen Leitungen gelegt, um die Energie in Richtung E-Werke transportieren zu können. Ca. 2.500 Haushalte könnten mit Strom versorgt werden, sagt Andreas Gaßner von E-Werke Frastanz. 20.000 Paneele à 400 Watt wären nach ersten Studien dafür nötig. Windräder müssten nur zwei bis drei gebaut werden.

Bürgermeister tendiert zu Windpark

Der Bürgermeister tendiert eher zu einem Windpark, rechnet aber – egal welches Projekt kommen wird – mit Widerstand aus der Bevölkerung, da es sich um ein Naherholungsgebiet nicht nur für die Frastanzer Bevölkerung handle. Es werde Gespräche geben müssen, er hofft aber auf Verständnis für das Projekt.

Gegner haben sich bereits formiert

Eine Bürgerinitiative gegen das Projekt hat sich bereits formiert. Sie wollen ihre Argumente bei einer Info-Veranstaltung vorbringen und sie haben sich bereits Hilfe von einem Digital-Marketingexperten geholt, der einen geplanten Photovoltaikpark in Lindau verhindern konnte. Der Bürgermeister will jedenfalls eine Infoveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich abhalten.