Bauarbeiten Kapfschlucht
Maurice Shourot
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Verkehr

Sprengarbeiten in der Kapfschlucht starten

In Feldkirch haben am Mittwoch die Sprengarbeiten für die Aufweitung der Kapfschlucht begonnen. Zunächst werden Probesprengungen für geologische Messungen durchgeführt. Ab nächster Woche sollen dann die Hauptsprengungen erfolgen – insgesamt soll 80-mal gesprengt werden.

Damit die Ill im Bereich der Kapfschlucht mehr Wasser führen kann, muss das Flussprofil aufgeweitet, also an der engsten Stelle um bis zu acht Meter verbreitert werden. Dazu wird die untere Ardetzenbergstraße auf einer Länge von etwa 100 Metern abgetragen und das Ill-Profil über einen ca. 190 Metern langen Abschnitt aufgeweitet. In diesem Umfang werden rund 15.000 Kubikmeter Fels abgebaut.

„Bei den Sprengarbeiten gehen wir bewusst sehr behutsam vor – also in Abstimmung bzw. nach Information der Anrainer – und ‚gebirgsschonend‘, wie es in der Fachsprache heißt“, informiert Wolfgang Errath, Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer des Wasserverbands Ill-Walgau. Das bedeutet, die rund 15.000 Kubikmeter Fels aus der Kapfschlucht werden bergmännisch und abschnittsweise von oben nach unten abgetragen.

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Bauarbeiten Kapschlucht
Maurice Shourot
Bauarbeiten in der Kapfschlucht
Bauarbeiten Kapfschlucht
Maurice Shourot
Bauarbeiten Kapfschlucht
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Kapfschlucht Feldkirch
ORF
Kapfschlucht Feldkirch
Provisorische Fahrradbrücke
ORF Vorarlberg
Hochwasser in Feldkirch im Jahr 2005 – massiver Anstieg der Ill
ORF Vorarlberg
Hochwasser im Jahr 2005
Verbreiterung der Illschlucht in den Jahren 1914/1915
Archiv
Verbreiterung der Illschlucht in den Jahren 1914/1915
Verbreiterung der Illschlucht in den Jahren 1914/1915
Archiv
Verbreiterung der Illschlucht in den Jahren 1914/1915

In die fünf bis zu drei Meter langen Löcher werden 20 Kilogramm Sprengstoff gefüllt. Darüber kommt eine Schutzmatte aus Lkw-Reifen. Aus Sicherheitsgründen wird die gesamte Gegend zwischen der neuen Brücke und der Heilig-Kreuz-Brücke gesperrt. In vielen Altbauwohnungen und Häusern direkt an der Schlucht wurden Erschütterungs-Messgeräte installiert. Auf Basis dieser Auswertung werden in den nächsten Wochen bis zu 60 Sprengungen folgen.

Provisorische Fahrrad- und Fußgängerbrücke

Vor dem eigentlichen Baustart wurde bereits eine provisorische Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Ill errichtet. „Die zu Fuß und mit dem Fahrrad beliebte Verbindung durch die Kapfschlucht von und nach Gisingen, Tosters und Nofels kann damit auch während der auf gut zwei Jahre ausgelegten Bauzeit aufrechterhalten erhalten werden. An Spitzentagen passieren die Kapfschlucht bis zu 2.000 Personen. Die rund 60 Tonnen schwere Brücke erstreckt sich in einer Länge von zirka 65 Metern quer über den Fluss und führt in den Stadtteil „Im Kehr“. Laut Bauplan erfolgt in der zweiten Jahreshälfte die Aufweitung des Flussprofils sowie der Abbruch der Heilig-Kreuz Brücke. Im Herbst 2023 bis gegen Ende 2024 folgen der Neubau der Heilig-Kreuz Brücke, die Erstellung des geplanten Galeriebauwerks als Ersatz für die heutige Kapfstraße sowie die neue untere Ardetzenbergstraße.

Sprengarbeiten in der Kapfschlucht starten

Am Mittwoch haben in Feldkirch die Sprengarbeiten für die Aufweitung der Kapfschlucht begonnen. Nachdem Probesprengungen durchgeführt wurden, sollen ab nächster Woche Hauptsprengungen erfolgen. Insgesamt soll rund 80 Mal gesprengt werden.

Mitte 2025 soll „Aufweitung Kapfschlucht“ fertig sein

Ab Herbst 2024 bis zirka Mitte 2025 soll der Bauabschnitt „Aufweitung Kapfschlucht“ mit dem Abbruch und Neubau der rechtsufrigen Ufermauer inkl. der Unterfangung des Andergassenhauses abgeschlossen werden. Schließlich werden sämtliche Bautätigkeiten des Hochwasserschutzprojektes Feldkirch mit dem Neubau der Montfortbrücke bis Ende 2026 fertiggestellt. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf rund 24 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich der Bund und das Land mit jeweils rund 40 Prozent sowie der Wasserverband Ill-Walgau mit rund 20 Prozent.

Hochwasserschutzprojekt Kapfschlucht

Die Feldkircher Innenstadt war schon immer von Hochwasserereignissen betroffen. Ein Hochwasser, wie es statistisch gesehen nur einmal in hundert Jahren vorkommt, hätte für die Feldkircher Altstadt gravierende Folgen. Laut Gefahrenzonenplan würden zwei Drittel der Innenstadt bis zu drei Meter unter Wasser stehen. Insgesamt wären rund 140 Wohn- und 170 Gewerbeobjekte betroffen. Experten rechnen laut Stadt Feldkirch in so einem Fall mit einem Sachschaden von mindestens 73 Millionen Euro.

Hochwasser in Feldkirch im Jahr 2005 – massiver Anstieg der Ill
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Hochwasser im Jahr 2005

Das Generationenprojekt soll nun dafür sorgen, dass dieses Gefahrenszenario von vornherein entschärft wird. Dafür wird das Nadelöhr Kapfschlucht aufgeweitet, um so den Wassermassen im Ernstfall mehr Platz zu geben.