Vermüllung an der Pipeline
Facebook/Reini Boss
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Umwelt

„Littering“: Wenig Strafen für Vermüllung

Rund 100 Tonnen Abfall landen laut Vorarlberger Gemeindeverband jährlich in Vorarlbergs Natur, auf Parkplätzen und Straßen. Diese Menge entspricht ungefähr dem Gewicht von 70 Kleinwagen. Doch bestraft wird das „Littering“ genannte, achtlose Wegwerfen von Müll bisher selten.

Nur 190 Strafen gab es in den letzten zwei Jahren, was natürlich auch daran liegt, dass nicht an jeder Ecke jemand steht, der das kontrolliert, sagt Herbert Koschier vom Gemeindeverband: „Mich wundert es nicht, dass es so wenige Anzeigen sind, die bei der BH eingegangen sind. Eine Effizienz könnte nur erzielt werden, wenn entsprechend Personen draußen sind, die so eine Verordnung auch sanktionieren.“

Einwegpfand wird helfen

Ab 2025 wird in Österreich ein Einwegpfand eigehoben und wieder ausbezahlt, wenn leere Plastikflaschen und Dosen zurück ins Geschäft gebracht werden. Das werde helfen, ist Koschier überzeugt: „Laut einer Studie kann davon ausgegangen werden, dass nach Einführung eines Pfandes 30 bis 50 Prozent des Litterings wegfallen. Das ist natürlich eine gravierende Menge, die den Gemeinden massiv helfen wird.“

Vermüllung hat ernste Auswirkungen

Tonnenweise Abfall in Natur und Umwelt haben weitreichende Folgen, erklärt Rainer Siegele vom Vorarlberger Gemeindeverband: „Angefangen natürlich, dass es das Auge stört, bis hin, dass es bei Tieren zu Verletzungen kommen könne. Wenn zum Beispiel Kühe durch Mähwerke zerstörte Metalldosen im Futter haben und dann im Magen Verletzungen haben. Aber natürlich auch, dass ganzen Wertstoffe dem Kreislauf entzogen werden. Und nicht zuletzt die Kosten, die bei rund fünf Millionen Euro für die öffentliche Hand im Jahr liegen.“