Was das Zahnfleisch eines Hundes über seine Gesundheit verrät, wie man ein lädiertes Bein verbindet und wie Hunde im Notfall mit einer Herzdruckmassage reanimiert werden können. Das und vieles mehr lernten die Teilnehmenden beim Erste-Hilfe-Kurs für Hunde. „Wir haben immer wieder Kunden die vorbeikommen und sich oft nicht sicher sind, wann es ein Notfall ist. Viele wissen auch nicht, was bei einem Notfall zu tun ist. Für solche Kunden ist der Erste-Hilfe-Kurs perfekt. Er gibt Sicherheit für eine Notfallsituation und man weiß dadurch, was man zu Hause machen kann, bevor man den Hund zum Tierarzt bringt“, erklärt Friederike Böhme, Tierärztin in der Tierklinik Schwarzmann.
Interesse an den Kursen ist groß
Im zweistündigen Kurs erfuhren die Teilnehmenden auch, dass man den Herzschlag der Vierbeiner an der Innenseite der Oberschenkel prüft. Bei einer Beatmung sollte man das Maul des Hundes mit der Hand verschließen, der Hund wird dann über die Nase mit Sauerstoff versorgt.
Das Interesse an den Erste-Hilfe-Kursen für Hunde ist groß. „Während der CoV-Pandemie gab es einen Haustierboom, weshalb auch mehr solche Kurse abgehalten werden“, sagt Tierärztin Alexandra Goldynia von der Tierklinik Schwarzmann.
Auch die Vorarlberger Jägerschaft bietet sie ihren Mitgliedern an. „Jagdhunde stellen für uns Jäger einen ganz wesentlichen Bestandteil dar, dementsprechend liegt uns das Wohlbefinden der Jagdhunde ganz besonders am Herzen und das sieht man auch an der hohen Resonanz, die wir bekommen haben“, meint Gernot Heigl, der Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft.
Solche speziellen Kurse gibt es im Kleintierbereich derzeit nur für Hunde. Einige Dinge können aber genauso an Katzen angewendet werden.
Erste-Hilfe-Kurse für Hunde
Es ist eine beängstigende Vorstellung für jedes Herrchen und Frauchen: Beim Spaziergang durch den Wald fängt der Hund an, die Pfote abzuknicken oder schlecht zu atmen. Dann ist guter Rat teuer. Genau dafür gibt es eigene Erste-Hilfe-Kurse für Hunde. Wir haben einen besucht.
Selbstschutz steht über allem
Behandelt wurde auch das Thema Vergiftungen. Vermeintlich harmlose Lebensmittel wie dunkle Schokolade, Rosinen, Zwiebeln oder Birkenzucker können für Hunde schon in geringen Mengen zur tödlichen Gefahr werden.
Damit Hundebesitzer bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen selbst nicht zu Schaden kommen, wurde auch gezeigt, wie man einen Maulkorb provisorisch mit einem Band herstellt wird, falls keiner zur Verfügung steht. Über allem stehe nämlich der Selbstschutz. „Der Selbstschutz ist ein Riesenthema. Man kann die Tiere nicht einschätzen, jeder glaubt man kennt sein Tier, aber in einer Notsituation können Tiere sehr gefährlich werden, auch wenn sie es in dieser Situation nicht böse meinen“, sagt Goldynia.
Einen Anruf oder einen Besuch beim Tierarzt kann durch Erste-Hilfe-Maßnahmen aber nicht ersetzt werden.