Extrudr
Goldbeck Rhomberg
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Wirtschaft

Extrudr: 27 Mio. für neuen Sitz in Lustenau

Im Lustenauer Industriegebiet Heitere entsteht der neue Extrudr-Firmenstammsitz um rund 27 Millionen Euro. Das Unternehmen verzeichnet derzeit im Durchschnitt jährliche Umsatzzuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Das liege vor allem am boomenden Markt für die 3D-Druck-Technik, dort kommen die Monofilamente zum Einsatz.

Das Unternehmen Extrudr hat von der Marktgemeinde Lustenau ein rund 11.000 Quadratmeter großes Grundstück am Glaserweg erworben. Dort soll bis spätestens Anfang 2025 ein Gebäude mit einem Untergeschoss, einem Erdgeschoss und drei Obergeschossen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 12.000 Quadratmeter errichtet werden, heißt es in der Wirtschaftspresseagentur. Baubeginn ist für April 2023 vorgesehen. Die Behördenverfahren sind laut dem geschäftsführenden Gesellschafter und Co-Gründer Marco Depaoli abgeschlossen.

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So soll der neue Hauptsitz in Lustenau ausschauen.

27 Millionen Euro-Investment

Im neuen Hauptsitz sollen dann die beiden bestehenden Standorte Lauterach und Lustenau zusammengezogen werden. „Wir versprechen uns davon eine deutliche Optimierung der internen Abläufe und noch mehr Effizienz in der Produktion“, so Depaoli. Das Investitionsvolumen für Grundstück und Gebäude beziffert Depaoli mit rund 27 Millionen Euro. Im Endausbau sollen dort bis zu 120 Beschäftigte Platz finden, wobei das Grundstück noch Reserven für weitere Ausbauphasen biete.

3D-Druck-Technik sorgt für Umsatzzuwächse

Die Großinvestition ist laut Wirtschaftspresseagentur begleitet von einer entsprechenden Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren, als mehr oder weniger durchgehend Umsatzzuwächse im deutlich zweistelligen Prozentbereich erzielt werden konnten. So lag der Umsatz beispielsweise im Geschäftsjahr 2021 bei 3,7 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 4,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von rund 21 Prozent. „Auch für heuer rechnen wir wieder mit einem Plus von bis zu 30 Prozent“, so Depaoli. Damit liege man in etwa in den international prognostizierten Wachstumsbereichen für den 3D-Druck.

GreenTEC Pro aus erneuerbaren Ressourcen

Aktuell werden etwa 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Extrudr ist auf die Entwicklung und Produktion von thermoplastischen Monofilamenten spezialisiert. Dabei handelt es sich um Schmelzfäden aus diversen Kunststoffen, die in 3D-Druckern zum Einsatz kommen, um damit ein beliebig geformtes Kunststoffteil zu produzieren. Aktuell kämen bei Extrudr bis zu 70 Prozent der Filamente aus erneuerbaren Ressourcen, basieren also auf pflanzlichen Ausgangsstoffen. Bei Extrudr nennt sich das Produkt GreenTEC Pro.

Wachstum im Ausland geplant

Zu den Abnehmern gehören im Industriebereich unter anderem große Verpackungs- und Beschlägehersteller in Vorarlberg, diverse Automotive-Zulieferer sowie bis zu 40 Universitäten. Der Exportanteil liegt bei etwa 85 Prozent, wobei derzeit vor allem in den DACH-Raum geliefert werde. Im Fokus stehe jetzt die weitere Internationalisierung des Unternehmens insbesondere in Europa, sagt Depaoli.