Vermessungsstein auf der Valluga
Politik

Grenzsteine werden alle zehn Jahre überprüft

Die Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol muss alle zehn Jahr neu abgegangen werden. Das fordert der Gesetzgeber. Wenn sich was verändert hat, muss das Gesetz dann auch neu angepasst werden. Nun ist es wieder soweit, zwei Änderungen sind nötig.

Alle zehn Jahre werden die Grenzsteine zwischen Vorarlberg und Tirol abgegangen, um zu schauen, ob sich was verändert hat. Die Begehung teilen sich Vorarlberg und Tirol gerecht auf: Es gibt eine südlichen und einen nördlichen Teil – die eine Strecke geht ein Vorarlberger Team ab, die andere ein Tiroler Team. Alle zehn Jahre wird dann gewechselt. Insgesamt gibt es 147 Grenzpunkte – vor allem Granitsteine, die den Grenzverlauf zwischen den beiden Bundesländern markieren. Zuletzt wurde die Begehung im Jahr 2020/2021 durchgeführt und dabei gibt es zwei Abweichungen.

Bronzetafel verschwunden

Das Gesetz muss abgeändert werden, weil sich zwei Grenzpunkte verändert haben. Eine Grenztafel aus Bronze ist bei den Bauarbeiten zur Schindlergrat-Bergstation in 2.635 Meter Höhe verschwunden und muss nun neu gesetzt werden. Außerdem wurde herausgefunden, dass bei einem Grenzstein die falsche Jahreszahl vermerkt ist, sagt Matthias Germann, Leiter der Gesetzgebungsabteilung im Amt der Landesregierung. Diese Änderungen müssen nun im Gesetz verankert werden.

Landesgrenze rund 66 Kilometer lang

Die Landesgrenze zwischen Tirol und Vorarlberg ist rund 66 Kilometer lang und ist die einzige innerösterreichische Grenze Vorarlbergs.

Grenzverlauf Vorarlberg Tirol
Grenzverlauf zwischen Vorarlberg und Tirol

Die gemeinsame Grenze verläuft im Wesentlichen in nord-südlicher Richtung vom Haldenwanger Eck, dem Grenzpunkt mit der Staatsgrenze zu Deutschland, entlang mehrerer Gebirgsrücken in den Lechtaler Alpen, dem Verwall und der Silvretta bis zur Dreiländerspitze, dem Grenzpunkt mit der Staatsgrenze zur Schweiz. Dieser Grenzverlauf umschließt auch den Arlberg, eine Gebirgsregion etwa in der Mitte der gemeinsamen Landesgrenze zwischen Lechtaler Alpen und Verwall, über den mit dem Arlbergpass der wichtigste der drei verkehrsmäßig befahrbaren Gebirgspässe führt, die die beiden Bundesländer miteinander verbinden.

Verlauf im Jahr 1967 festgeschrieben

Der Verlauf der Landesgrenze wurde im Jahr 1967 festgeschrieben. Die wörtliche Beschreibung, z.B. „entlang des Grates“ definierte den Grenzverlauf eindeutig. Markante Punkte wurden zudem über Grenzsteine vermarkt, eingemessen und erhielten Koordinaten. Die damalige Messmethode entsprach dem Stand der Technik und lieferte die notwendige Genauigkeit.

Satellitenvermessung (GNSS), wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. GNSS ist zwar eine moderne Messmethode, die trotzdem nicht überall eingesetzt werden kann. An Felswänden oder in Schluchten liefert sie aufgrund der Signalabschattungen keine ausreichende Genauigkeit. GNSS ist bloß eine zusätzliche Messmethode, liefert aber keinen Mehrwert in Bezug auf die Definition des Grenzverlaufes.